DFB-Pokal

Saarbrücken darf "weiterrocken" - Stolzer Ziehl bremst die "Feierbiester"

Drittligist selbstbewusst nach Frankfurt-Sieg

Saarbrücken darf "weiterrocken" - Stolzer Ziehl bremst die "Feierbiester"

Gegen Eintracht Frankfurt gelang dem 1. FC Saarbrücken die nächste Pokal-Überraschung.

Gegen Eintracht Frankfurt gelang dem 1. FC Saarbrücken die nächste Pokal-Überraschung. IMAGO/Werner Schmitt

Klappte es bei der Pokal-Sensation gegen den FC Bayern München in der zweiten Runde noch in letzter Minute mit dem Sieg gegen den Rekord-Pokalsieger, musste der 1. FC Saarbrücken am Mittwochabend im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt am Ende nicht einmal mehr um das Weiterkommen bangen. Gegen den Bundesligisten musste der vermeintliche Underdog - von einem Lattentreffer abgesehen - keinen wirklich gefährlichen Abschluss über sich ergehen lassen - und hätte gar höher als 2:0 gegen den Vorjahresfinalisten gewinnen können.

"Ich glaube, gerade auf die Art und Weise, wie wir gewinnen, muss man einfach mega stolz sein", erklärte ein hellauf begeisterter Rüdiger Ziehl im Anschluss an den erfolgreichen Viertelfinal-Einzug bei "Sky". "Ich glaube, es war wirklich total verdient. Ich kann mich an keine Situation erinnern, in der Tim Schreiber wirklich in der Not retten musste."

"Man hat schon durch das Erlebnis gegen die Bayern die Hoffnung gehabt, dass es funktionieren kann", so der Trainer der Saarbrücker weiter. "Dass es jetzt heute nochmal geklappt hat - als Drittligist -, diese Strecke zu gehen. Erst Karlsruhe, dann Bayern und nun Frankfurt, das ist einfach herausragend."

Es ist schön, gegen einen Bundesligisten zu spielen. Aber es ist auch schön, gegen einen Bundesligisten zu gewinnen.

Rüdiger Ziehl

Bereits im Vorfeld habe er seinem Team Mut gemacht und die Gier geweckt. "Ich habe der Mannschaft gesagt: 'Wir freuen uns auf das Spiel, aber wir wollen uns nach Schlusspfiff freuen. Damit auch das Stadion mitfeiern kann. Es ist schön, gegen einen Bundesligisten zu spielen. Aber es ist auch schön, gegen einen Bundesligisten zu gewinnen'", lautete die dann doch recht nüchterne Beschreibung des Szenarios, das Ziehls Team im Ludwigparkstadion erlebte.

Kai Brünker, Torschütze zum ersten und Vorlagengeber zum zweiten Tor, wurde da schon deutlich emotionaler. "Unbeschreiblich, es ist geisteskrank", fand der Stürmer. "Wir haben alles sauber wegverteidigt - einfach Hut ab, surreal. Da wollen wir weiterrocken. Wir müssen wieder die Bereitschaft an den Tag legen, dann ist auch in der nächsten Runde ein Sieg drin." Den Sieg wird er aber nun erst einmal gebührend feiern: "Heute gönn' ich mir ein paar Bier, auf jeden Fall. Gefühlt die ganze Mannschaft sind Feierbiester".

Ziehl: "Werden alles dafür tun, eine gute Leistung abzurufen"

Ziehl wiederum blieb trotz aller Freude am Boden. "Wir tun gut daran, einfach zu gucken, in der nächsten Runde ähnlich aufzutreten, ähnlich mit Herz zu spielen, um dann die kleine Chance, die wir haben als Außenseiter, zu nutzen", blickte der Trainer in die Zukunft. "Wir haben Frankfurt in einer Phase erwischt, in der sie vorher drei Niederlagen hatten, und wir haben am Maximum gespielt. Das wird nicht jede Pokalrunde so sein, trotzdem werden wir alles dafür tun, eine gute Leistung abrufen zu können."

Brünkers Partypläne wollte er zwar nicht im Weg stehen, allerdings steht diesem bei einer zu exzessiven Partynacht ein anstrengender Donnerstag bevor: "Wir werden uns morgen Nachmittag treffen. Aus dem Fehler vom letzten Mal (auf den Erfolg über Bayern folgten zwei Spiele ohne Sieg in der Liga, Anm. d. Red.) haben wir gelernt, als wir komplett freigemacht haben. Wir werden uns morgen Nachmittag treffen und regenerieren, um uns vorzubereiten auf Freiburg." Am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es für den Tabellen-Elften im Drittliga-Alltag weiter.

kmx

Bilder zur Partie 1. FC Saarbrücken - Eintracht Frankfurt