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Rune bezwingt Djokovic und gewinnt Paris-Masters

Tennis am Sonntag

Rune bezwingt nach großer Energieleistung Djokovic und gewinnt Paris

Spielte phasenweise wie von einem anderen Stern: Holger Rune.

Spielte phasenweise wie von einem anderen Stern: Holger Rune. IMAGO/Eibner

Djokovic erwischte den besseren Start ins Match, breakte Rune, der zuletzt Stockholm gewonnen hatte und in Basel sowie Sofia bis ins Finale gestoßen war, früh zum 3:1 und brachte Satz eins nach 36 Minuten in trockene Tücher. Schlüsselszene des Durchgangs war sicherlich das Break im vierten Spiel, in dem dem Dänen gleich zwei Doppelfehler unterliefen.

Der "Djoker" befand sich auf dem Weg zu seinem sieben Titel in Paris und kam zu Beginn des zweiten Satzes direkt drei Breakmöglichkeiten, nutzte diese aber nicht. Das war ein weiterer Wendepunkt, denn urplötzlich war Rune voll da - und nahm im Anschluss seinem Kontrahenten nun seinerseits das Service ab. Analog zu Satz eins reichte das zum Satzgewinn, den der 19-Jährige nach 44 Minuten mit 6:3 eintütete.

Die Entscheidung musste also im dritten Durchgang fallen. In diesem glückte dem Serben das frühe Break, doch diesmal konnte er diesen Vorsprung nicht halten. Nach 1:3 hieß es wieder 3:3 - ein spannendes Finish bahnte sich an. Rune, der 2021 bei den US Open das bislang einzige Duell gegen Djokovic nach großem Fight mit 1:3-Sätzen verloren hatte, erwies sich als bärenstark und eiskalt in der Verwertung seiner Breakchancen.

Rune setzt sich in einem dramatischen Finish durch

Zwei hatte er gehabt und beide hatte er genutzt, das wusste auch Djokovic, der beim Stand von 5:5 wieder gegen den Aufschlagverlust servieren musste und nach halbgarem zweiten Aufschlag eine Vorhand lang ins Aus schickte.

Rune servierte auf einmal zum Matchgewinn auf und lag plötzlich 0:30 hinten. Ein Ass und ein Service-Winner sorgten aber fürs 30:30, doch Djokovic kämpfte und erzwang den Breakball, den der junge Däne aber mutig mit seinem 42. Winner (!) abwehrte. Es entwickelte sich ein Drama, in dem Djokovic immer wieder zu Breakchancen (sechs an der Zahl) kam, diese aber nicht nutzte - phasenweise boten beide Athleten absolutes Weltklasse-Tennis, die Zuschauer hielt es nicht mehr auf den Sitzen.

So kam es, wie es kommen musste. Rune nutzte nach über 16 Minuten, die dieses Aufschlagspiel gedauert hatte, seinen zweiten Matchball und feierte mit 3:6, 6:3, 7:5 den bislang größten Erfolg seiner Laufbahn. Der hochtalentierte Däne meldete sich damit endgültig im Spitzenfeld des Herren-Tennis an, hat er doch auf seinem Weg zum Titel mit Novak Djokovic, Carlos Alcaraz, Felix Auger-Aliassime, Andrey Rublev und Hubert Hurkacz gleich fünf Top 10 Spieler aus dem Weg geräumt - zuvor hatte das noch nie ein Spieler geschafft.

drm