Die Europameisterschaft wirft ihre Schatten voraus. Während die meisten Nationalmannschaftskollegen von Antonio Rüdiger bereits diesem am 11. Juni beginnenden Großereignis entgegenfiebern, hat der Defensivspezialist des FC Chelsea noch ein ganz anderes Highlight vor der Brust. An diesem Samstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) trifft er mit den Blues im Endspiel um den Henkelpott ausgerechnet auf Premier-League-Kontrahent Manchester City.
Gegen die Passmaschinen den englischen Meister wird es vor allem darauf ankommen, hinten die Schnittstellen zu schließen. "City wird öfter den Ball haben als wir, das wissen wir. Aber in der letzten Reihe sind es ja mehr oder weniger direkte Zweikämpfe. Jeder Abwehrspieler sollte den Mut haben, Eins-gegen-eins-Duelle zu bestreiten", erklärt der 28-Jährige im großen Interview der Dienstagausgabe des kicker.
Dass dies gegen die Citizens nicht leicht wird, ist ihm natürlich bewusst: "Klar, Ilkay, Foden, Mahrez, De Bruyne - all denen darfst du nicht viel Raum geben. Wenn wir also nicht hoch ins Mittelfeldpressing kommen und die Bälle in die Spitze gespielt werden, dann musst du hart arbeiten und vor allem bereit sein zu leiden."
"Ein Stück weit macht man seine Entscheidung ja immer von der Trainerpersonalie abhängig"
Rüdiger hat keine leichte Zeit hinter sich bei Chelsea, im Herbst saß er plötzlich auf der Bank, sogar auf der Tribüne. Er dachte an einen Wechsel, hatte damals sogar PSG und Thomas Tuchel im Auge. Ebendieser steht mittlerweile aber beim Klub von der Stamford Bridge auf der Kommandobrücke, und Rüdiger fand schnell wieder zu seiner Form, hat nun wieder eine Führungsrolle inne.
Der deutsche Coach sprach sich zuletzt für seine Vertragsverlängerung über 2022 hinaus aus. "Das ist schön und freut mich auch", so Rüdiger. Ob er seine Entscheidung in irgendeiner Form mit Tuchels Zukunft verknüpft? "Ein Stück weit macht man seine Entscheidungen ja schon immer von der Trainerpersonalie abhängig, aber langfristig kann man sich darauf sowieso nie verlassen - egal, wo man unterschreibt", sagt Rüdiger. Der FC Chelsea wird seine Nummer eins als Ansprechpartner sein, "nach der EM können wir reden".
"Ich will Löw bei der EM den bestmöglichen Abschied bereiten"
Dass Rüdiger bei der EM zum Kader von Joachim Löw gehört, ist seit vergangenem Mittwoch klar. Der Bundestrainer setzte stets auf den Innenverteidiger, selbst als dieser im Herbst bei Chelsea öfter auf der Bank saß. "Wir beide haben tatsächlich eine sehr spezielle Beziehung zueinander. Auf menschlicher Ebene. Auch deshalb", gibt Rüdiger zu, "will ich ihm den bestmöglichen Abschied bereiten."
Im großen Interview der Dienstagausgabe des kicker (ab Montagabend 22 Uhr auch digital abrufbar als e-Magazine) äußert sich Rüdiger des Weiteren über Chelsea-Mitspieler Timo Werner, die Rückkehr von Mats Hummels ins DFB-Team und seine Charity-Aktionen in der Pandemie-Zeit.
