Bloß nicht erneut 1:1 spielen: So dürfte wohl die Frankfurter Devise für das zweite Gruppenspiel gegen Royal Antwerp gelautet haben. Nach fünf 1:1-Remis in Folge, unter anderem im Auftaktspiel gegen Fenerbahce und zuletzt in der Bundesliga gegen Köln, peilte die Eintracht um Trainer Oliver Glasner drei Punkte an - und legte rasant los.
Furioser Start
Mit drei Veränderungen im Gegensatz zum Köln-Spiel - Hrustic, Hasebe und Toure ersetzten Hauge und die verletzten Durm und Ndicka - prüfte Hinteregger bereits nach drei Minuten mit seinem wuchtigen Freistoß Butez im Kasten der Belgier. Wenig später vergab Lammers, als er aus kurzer Distanz den Ball nicht traf (7.).
Angepeitscht von den lautstarken mitgereisten Fans blieb die SGE spielbestimmend, ließ aber die letzte Präzision und auch Entschlossenheit vermissen. Wie auch Kostic, zunächst bei seinem zentralen Schuss (18.) und fünf Minuten später, als er an Butez scheiterte. Ohnehin wurde die Aktion wegen Abseits zurückgepfiffen.
Royal Antwerp, das sich unter anderem mit Johannes Eggestein und Nainggolan in der Startelf spielerisch schwer tat und zunächst selten aus der eigenen Hälfte kam, zog sich zurück und versuchte über Konter Nadelstiche zu setzen. Doch auch den Belgiern fehlte im ersten Durchgang das Zielwasser. Der auffällige Martin traf nur das Außennetz und später die Zuschauerränge (34., 40.).
Böllerwurf Richtung Trapp
Auch in der zweiten Hälfte tat sich die Eintracht schwer. Zwar stand die Defensive um Hasebe souverän, nach vorne fiel den uninspirierten Frankfurtern aber wenig ein. Erster Aufreger: Ein Böller aus dem Block der Heimfans explodierte direkt hinter SGE-Torhüter Trapp, der behandelt werden musste (47.). Ein echter Spielfluss kam in der Folge aufgrund haufenweiser Nickligkeiten, Fouls und aufgeheizter Stimmung nur selten zu Stande. So gelang den Hausherren auch nur durch Zufall ihre besten Chance: Nach unfreiwilliger Vorarbeit von Jakic jagte Samatta den Ball im Eins-gegen-eins gegen Trapp über den Kasten (65.).
Joker stechen
Frankfurt wehrte sich vor allem in der Schlussphase nochmal gegen das drohende, erneute Remis. Als dann Hinteregger vergab, schien das Spiel bereits entschieden (83.). Doch Glasners Joker stachen. Nachdem Dinis Almeida den eingewechselten Lindström im Strafraum zu Fall gebracht hatte, verwandelte der ebenfalls eingewechselte Paciencia den fälligen Elfmeter sicher (90.+1) und bescherte der Eintracht den ersten Gruppensieg im zweiten Anlauf und Glasners ersten Pflichtspielerfolg als SGE-Trainer. Royal Antwerp hingegen musste die zweite Niederlage in Folge hinnehmen.
Für Royal Antwerp geht es in der Jupiler Pro League am Sonntag (18.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen KAA Gent weiter. Frankfurt tritt ebenfalls am Sonntag (17.30 Uhr) den schweren Gang zum FC Bayern an.