DFB-Pokal

"Riesenrespekt, Chapeau": Selkes Lobrede auf sein Team und Kohfeldt

Bremens Angreifer unglücklich über Gräfes Elfmeter-Rücknahme

"Riesenrespekt, Chapeau": Selkes Lobrede auf sein Team und Kohfeldt

Stolz auf die Leistung seiner Mannschaft - und unglücklich über eine Schiedsrichter-Entscheidung: Bremens Davie Selke.

Stolz auf die Leistung seiner Mannschaft - und unglücklich über eine Schiedsrichter-Entscheidung: Bremens Davie Selke. imago images

Wenige Minuten nach dem dramatischen Aus in der Nachspielzeit der Verlängerung hatte Davie Selke am "Sky"-Mikrofon leichte Kritik übrig - für Schiedsrichter Manuel Gräfe. Dieser hatte kurz vor der Halbzeit eine Elfmeterentscheidung für Bremen revidiert. Selke war von Nordi Mukiele berührt worden, hatte den Kontakt aber selbst maßgeblich initiiert. "Ich schätze Manuel Gräfe über alle Maßen", so Selke, und dann: "Für mich ist es ein Elfmeter. Ich stelle mein Bein rein, fliege dann noch nicht, dann erwischt er mich. Kontakt im Sechzehner - Strafstoß."

Selke: "Das ist nicht selbstverständlich. Chapeau"

Viel länger hielt sich der Angreifer, der vor allem seine Einsatzbereitschaft und Körperlichkeit ins Bremer Spiel eingebracht hatte, allerdings nicht mit der Szene auf: "Er hat es so entschieden." Vielmehr setzte Selke zu einer kleinen Lobrede auf Werder Bremen an: "Riesenrespekt an die Jungs, an das ganze Team. Wenn man sieht, aus welcher Phase wir kommen, so eine Reaktion zu zeigen, gegen so einen Gegner aus Leipzig, ist nicht selbstverständlich. Chapeau."

Nachdem das Duell mit Leipzig im Vorfeld zum Endspiel für Trainer Florian Kohfeldt ausgerufen worden war, zeigten die Bremer eine geschlossene und leidenschaftliche Mannschaftsleistung. Auch, um den Trainer im Amt zu halten? "Fakt ist, dass wir heute unbedingt was zeigen wollten, ganz nah dran waren an etwas ganz Besonderem. Wir sind mega enttäuscht, obwohl wir stolz sein können auf die Leistung."

Wenn wir so auftreten wie heute, gibt es keinen Grund, etwas zu verändern.

Davie Selke über Florian Kohfeldt

Und Kohfeldt? "Respekt an ihn. Es waren alles andere als leichte Tage für ihn. Wie er das angegangen ist, ist nicht selbstverständlich. Dafür Riesenrespekt von meiner Seite, ich glaube auch von den Jungs. Wenn wir so auftreten wie heute, gibt es keinen Grund, etwas zu verändern. Er hat es hinbekommen, dass die Mannschaft so eine Leistung zeigen kann."

Bittencourt: "Wir haben auch einen Stolz"

Selkes Kollege Leonardo Bittencourt, der mit seinem Ausgleichstreffer in der Verlängerung die Bremer Hoffnungen am Leben erhalten hatte, schob das Trainer-Thema eher beiseite: "Das musst du ausblenden, weil wir nicht die Entscheidung treffen. Wir wollen jedes Spiel für uns, für den Verein, für den ganzen Staff marschieren, Punkte holen und weiterkommen. Wir sind auch Männer, die einen Stolz haben, und jedes Mal nach einem Gegentreffer einzubrechen, damit kann ich mich nicht identifizieren." Insofern sei es ein Schritt nach vorne gewesen im Vergleich zu den vergangenen Wochen: "Das ist der Maßstab, was wir bringen müssen."

psz

Bilder zur Partie Werder Bremen - RB Leipzig