Tennis

Rekordmann Rafael Nadal: Das Sandplatzkönig ist noch lange nicht satt

Spanier gewinnt zum 13. Mal die French Open

Rekordmann Nadal: Das Sandplatzkönig ist noch lange nicht satt

Der "King of Clay": Rafael Nadal.

Der "King of Clay": Rafael Nadal. Getty Images

"Er war unglaublich, hat ein perfektes Match gespielt, speziell in den ersten zwei Sätzen", sagte Novak Djokovic auf der Pressekonferenz nach der Partie und gab zu, dass er vom besseren Spieler einfach "überspielt wurde". Und was Nadal speziell in den ersten zwei Sätzen machte, kam einer Machtdemonstration gleich. Der Serbe spielte keinesfalls schlecht - und machte am Ende in den ersten beiden Durchgängen trotzdem nur zwei Spiele.

Es war mal wieder der Platzhirsch, der in seinem Wohnzimmer, dem Court Philippe Chatrier in Paris, den Ton angab. "Natürlich habe ich unglaublich gespielt. Zweieinhalb Sätze habe ich großartig gespielt. Es war ein Finale auf einem hohen Niveau. Ich bin sehr stolz, dass ich diese Leistung abrufen konnte", freute sich Nadal nach der Begegnung.

Im dritten Satz war es enger, doch am Ende behielt der Mann aus Manacor mit 7:5 die Nase vorne. Nach dem Matchball sank Nadal auf die Knie und streckte beide Zeigefinger nach vorne. Natürlich war diesem Vorbildathleten und Sportsmann auch gleich klar, was er da geschafft hat. 13 Titel hat er nun bei den French Open gewonnen, 100 von 102 Spielen in Paris auf seine Seite gezogen. Alle Halbfinals und Finals hat er bei den French Open für sich entschieden. Nadal, der dieses Jahr keinen Satz im Turnier abgab, ist ohne Frage der bislang beste Sandplatzspieler aller Zeiten.

Nadal und Federer: Freunde, Rivalen, Legenden

Und mit seinen 34 Jahren hat er auch noch das ein oder andere Turnier in Paris im Köcher. Nadal steht nun bei 20 Grand-Slam-Siegen und zog mit Kumpel und Rivale Roger Federer gleich. Kein Spieler hat je mehr Majors gewonnen. Die Gratulation vom Schweizer Virtuosen ließ nicht lange auf sich warten. "Ich hatte immer großen Respekt für meinen Freund Rafa, als Mensch und als Champion. Als mein größter Rivale denke ich, wir habe uns die vielen Jahre zu Höchstleistungen gepusht. Es ist eine Ehre für mich, ihm zu seinem 20. Grand-Slam-Sieg zu gratulieren", so der Mann, der zuerst 20 Grand-Slam-Titel holte.

Auf diese Worte angesprochen gab es von Nadal natürlich warme Worte zurück an seinen Freund aus der Schweiz: "Danke an Roger für die Worte. Ich denke, jeder weiß, dass wir eine sehr gute Beziehung haben und wir uns sehr respektieren. Die positive Beziehung bedeutet mir viel."

20 Titel und noch nicht genug

So eine Ära wie die aktuelle hat das Herren-Tennis ohnehin noch nie gesehen. Hinter Nadal und Federer rangiert Novak Djokovic mit 17 Grand-Slam-Titeln. "Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich meine Karriere als der Spieler mit den meisten Grand Slams beenden möchte. Dafür will ich meinen Weg gehen. Ich will auch nicht darüber nachdenken, ob Novak diesen oder Roger jenen Titel gewinnt. Du kannst nicht unglücklich sein, wenn dein Nachbar ein größeres Haus, ein schöneres Boot oder ein besseres Telefon hat", so Nadal, der von den Gazetten nach dem Erfolg in den Himmel gehoben wurde.

Und das zu Recht. Denn so einen Spieler auf der roten Asche hat die Tenniswelt vorher noch nie gesehen.

mst