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Rassistische Beleidigungen gegen Erfurts Co-Trainer: Geldstrafe für Einheit Rudolstadt

Oberliga NOFV-Süd

Rassistische Beleidigungen gegen Erfurts Co-Trainer: Geldstrafe für Einheit Rudolstadt

Schnelles Handeln: Der FC Einheit Rudolstadt verurteilte beim Spiel gegen Erfurt mit einer Stadiondurchsage sofort jegliche Form von Rassismus.

Schnelles Handeln: Der FC Einheit Rudolstadt verurteilte beim Spiel gegen Erfurt mit einer Stadiondurchsage sofort jegliche Form von Rassismus. imago images / Bild13

Das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußballverbands (NOFV) hat den FC Einheit Rudolstadt zu einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro verurteilt. Beim Saisonauftakt gegen Rot-Weiß Erfurt am 15. August hatten mehrere Zuschauer den Co-Trainer der Gäste, Manuel Rost, mit schwersten rassistischen Beleidigungen überzogen. Unter anderem fiel das N-Wort.

Da der FC Einheit schon damals schnell reagierte und sich unter anderem mit einer Durchsage des Stadionsprechers klar von jeglicher Form von Rassismus distanzierte, sah der Verband von einer härteren Bestrafung ab. Noch vor Ort nahm die Polizei die Personalien der mutmaßlichen Täter auf. Derzeit laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Auch wenn die Rudolstädter Verantwortlichen betonen, dass die Täter nicht aus der eigenen Fanszene stammen, so stellte das Sportgericht in seinem Urteil klar: "Die Haftung der Vereine für Fehlverhalten von ihnen zuzurechnenden Personen ist in den Statuten der Fußballverbände unmissverständlich und wirksam geregelt. Die verschuldensunabhängige Zurechnung von Fehlverhalten der Anhänger eines Vereins zum jeweiligen Verein wurde bereits mehrfach vom Internationalen Sport-Schiedsgericht (CAS), vom Ständigen Schiedsgericht für Vereine und Kapitalgesellschaften der Lizenzligen und zuletzt auch vom BGH für rechtmäßig erklärt."

Nach Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen möchte der FC Einheit die Geldstrafe an die mutmaßlichen Täter weiterreichen und untermauert seinen Standpunkt: "Der FC Einheit Rudolstadt betont ausdrücklich, dass er alle Formen des Rassismus auf das Schärfste verurteilt und sich davon klar distanziert. Rassismus hat bei uns keinen Platz. Deshalb gab es in all den Jahren weder in der Oberliga seit 2013/14 noch auf Landes - und Bezirksebene seit 1990/91 rassistische Vorfälle während eines Heimspiels des Vereins." Damit das so bleibt, möchte der FC Einheit in Zukunft noch genauer hinsehen, wer zu ihm ins Stadion kommt. Zudem sei die Zivilcourage der Zuschauer gefragt. Rost hat den Verein übrigens für sein schnelles und entschlossenes Handeln am Spieltag gelobt.

stw