Europa League

Rapid Wien: Außenseiterrolle als Schlüssel zum Befreiungsschlag?

Die Hütteldorfer gastieren am Donnerstag bei West Ham

Rapid Wien: Außenseiterrolle als Schlüssel zum Befreiungsschlag?

Didi Kühbauer und sein Team sind gegen West Ham klarer Außenseiter.

Didi Kühbauer und sein Team sind gegen West Ham klarer Außenseiter. GEPA Pictures

Nein, als Favorit geht Rapid Wien nicht in das Aufeinandertreffen mit West Ham. Doch auch Salzburg-Coach Matthias Jaissle hatte seine Mannschaft vor dem Champions-League-Duell mit dem französischen Meister OSC Lille in der Außenseiterrolle gesehen, folgen sollte letztlich ein 2:1-Heimerfolg der Mozartstädter. Nun sind die Gefühlswelten von Salzburg und Rapid nicht unbedingt zu vergleichen, winken die "Bullen" nach neun Spieltagen in der Liga doch ohne Punktverlust von der Spitze, während die Grün-Weißen im Tabellenkeller festhängen. Zumindest in einer Hinsicht gleichen sich die Stimmungslagen dann aber doch: Beide Teams verspüren im Europacup nicht ganz so viel Druck wie in der heimischen Meisterschaft.

2. Spieltag

Exakt dieser Aspekt ist es auch, der Rapid-Trainer Didi Kühbauer durchaus Mut macht, wie er bei der Pressekonferenz vor dem Match betonte. Zwar sei West Ham "der klare Favorit" in Gruppe H, "trotzdem sind genau das die Spiele, die eine Mannschaft vielleicht braucht." Druck haben die Grün-Weißen gegen den Sechsten der abgelaufenen Premier-League-Saison also keinen - diesen werden die Hütteldorfer erst wieder am Sonntag gegen die WSG Tirol verspüren. Der Gastauftritt in London mit dem so wichtigen Heimspiel am Wochenende im Hinterkopf sei daher "eine zweischneidige Geschichte", so Kühbauer, der gegen West Ham angesichts dieser Ausgangslage etwas rotieren dürfte.

Rapid benötigt Leistungsexplosion 

Anders als noch bei der 0:3-Heimniederlage gegen Sturm Graz am vergangenen Wochenende kann Kühbauer in der englischen Hauptstadt wieder auf Ercan Kara und Maximilian Hofmann bauen. Tormann Richard Strebinger fehlt hingegen weiterhin und wird Rapid aller Voraussicht nach erst wieder nach der Länderspielpause zur Verfügung stehen. Zudem dürfen Kühbauer und Co. auch auf die Unterstützung der Rapid-Anhängerschaft bauen: Rund 1.300 Fans werden die Mannschaft im London Stadium anfeuern.

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Zuletzt sahen die Rapid-Fans großteils enttäuschende Auftritte ihrer Mannschaft, in der Liga sind die Wiener bereits seit vier Spieltagen ohne Sieg. Zudem setzte es auch in der Europa League eine 0:1-Auftaktniederlage gegen Genk. Für den ersehnten Befreiungsschlag gegen West Ham muss also eine gehörige Leistungssteigerung her - das weiß auch Kühbauer: "Ich denke, jede Mannschaft muss auf einem unglaublichen hohen Niveau spielen, damit sie hier etwas holt." In der Premier League hält West Ham in dieser Saison zuhause bei einer ausgeglichenen Bilanz: Auf den 4:1-Erfolg gegen Leicester City folgten ein 2:2-Unentschieden gegen Crystal Palace sowie eine 1:2-Pleite gegen Manchester United.

In der Europa League feierte das Team von David Moyes zum Auftakt hingegen einen 2:0-Auswärtserfolg bei Dinamo Zagreb und untermauerte somit seine Favoritenrolle in Gruppe H. "Man kann hier wenig verlieren, weil sie mit ihren Möglichkeiten über anderen Mannschaften stehen", betonte Kühbauer. Der sich zumindest in Sachen Understatement keineswegs vor Matthias Jaissle verstecken muss - und vielleicht auch bald in puncto Überraschungen in der laufenden Europacup-Woche.

nf