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Rapid-Verantwortliche zeigen Reue nach Video-Gate

Grün-Weiße reagieren mit offiziellem Vereins-Statement

Rapid-Verantwortliche zeigen Reue nach Video-Gate

Präsident Alexander Wrabetz verurteile die Vorkommnisse nach dem Derbysieg mit deutlichen Worten. 

Präsident Alexander Wrabetz verurteile die Vorkommnisse nach dem Derbysieg mit deutlichen Worten.  GEPA pictures

Knapp acht Jahre musste der SK Rapid auf den ersten Derbysieg im Allianz Stadion warten. Dementsprechend groß war der Jubel der Grün-Weißen Fans, Spieler und Vereinsverantwortlichen nach dem 3:0-Sieg gegen den Stadtrivalen am vergangenen Sonntag. Allerdings schlug man bei den anschließenden Siegesfeiern deutlich über die Stränge, als Videos in den sozialen Medien auftauchten, wo Spieler, Anhänger und Vereinsverantwortliche negativ mit homophoben Schmähgesängen gegenüber der Wiener Austria auffielen. Darunter waren unter anderem Kapitän Guido Burgstaller und Co-Trainer Stefan Kulovits. Geschäftsführer Steffen Hofmann hat sich bereits am Montag persönlich bei Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner für seinen "Arschlöcher"-Sager entschuldigt.

Bundesliga - 20. Spieltag

Die Austria reagierte noch am Montagabend mit einem eigenen Statement, wollte aber nicht "Öl ins Feuer gießen", wie auch Sportdirektor Ortlechner gegenüber dem kicker erklärte. Nun folgten auch die Hütteldorfer dem Ruf nach einer offiziellen Stellungnahme und entschuldigten sich dabei erneut für die letztklassigen Worte, die im Jubeltaumel mit den eigenen Anhängern nach dem Derbysieg gefallen sind.

"Wurden unserer Vorbildwirkung nicht gerecht"

"Das Präsidium des SK Rapid verurteilt die jüngsten homophoben Äußerungen rund um das sportlich so erfreuliche Wiener Derby auf das Schärfste. Die Verunglimpfung von Menschen aufgrund von verschiedenen Merkmalen oder Lebensweisen soll bei Rapid keinen Platz haben. Wie schon in unserem Leitbild verankert ist, verstehen wir gesellschaftliche Vielfalt als Bereicherung und wollen wir als grün-weiße Gemeinschaft einen Beitrag zu mehr Diversität und Inklusion leisten. Respekt und Wertschätzung für Vielfalt sind Grundpfeiler unseres Vereins und wir erwarten, dass alle, die bei Rapid arbeiten und sich unserem Klub verbunden fühlen, sich auch zu unseren Werten bekennen. Wir möchten uns auch als Präsidium für das auf Videos dokumentierte Fehlverhalten entschuldigen und werden diese Causa auch intern noch aufarbeiten", lautet das gemeinsame Statement von Präsident Alexander Wrabetz und Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger.

Ex-Profi Stefan Kulovits zeigt sich nach der Veröffentlichung der Videoaufnahmen reumütig: "Auch ich werde mich umgehend in einem persönlichen Gespräch bei den Kollegen der Wiener Austria entschuldigen. In der Emotion nach dem befreienden Derbysieg haben wir einen großen Fehler gemacht. Der von uns wiedergegebene Fangesang steht in absolutem Widerspruch zu unseren Werten als Verein und zu meinen persönlichen, die ich in mehr als zwei Jahrzehnten im Profifußball vorgelebt habe und weiterhin vorleben möchte. In meinem Freundeskreis sind Menschen aus allen Gesellschaftsschichten mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen, ich kann nur mein aufrichtiges Bedauern über die von uns genutzten Worte wiederholen. Die Rivalität zu unseren sportlichen Konkurrenten soll sich ausnahmslos auf den Wettkampf am Rasen beschränken."

Das sieht auch Kapitän Burgstaller so, der sich mit klaren Worte für seine persönliche Entgleisung wie die seiner Vereinskollegen entschuldigt: "Wir können diesen Fehler leider nicht ungeschehen machen. Wir möchten uns auf diesem Wege auch klar von jeglicher Diskriminierung und Homophobie distanzieren und uns bei allen entschuldigen, die wir durch unser Verhalten direkt oder indirekt beleidigt haben. Uns ist bewusst, dass wir eine Vorbildwirkung haben, und dieser Rolle wurden wir mit der Aktion nach dem Spiel leider absolut nicht gerecht." 

Nun kann man sich im Westen Wiens wieder auf das Sportliche konzentrieren, wo man auch zwei Runden vor Ende des Grunddurchgangs noch nicht die Qualifikation für die Meistergruppe fixiert hat. Aktuell belegt man mit zwei Punkten Vorsprung auf den Siebten Wolfsberger AC den Schleudersitz auf Platz sechs. Am kommenden Spieltag steht ein Heimspiel gegen Schlusslicht Austria Lustenau (Sonntag, 17 Uhr, LIVE! bei kicker) an, wo sich die Grün-Weißen nach den Vorkommnissen der vergangenen Tage hoffentlich besser im Griff haben. 

ma

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