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PSG holt Goncalo Ramos - und trickst beim Financial Fairplay

Für bis zu 80 Millionen Euro

PSG holt Goncalo Ramos - und trickst beim Financial Fairplay

Spitzname "Pistoleiro": Goncalo Ramos.

Spitzname "Pistoleiro": Goncalo Ramos. IMAGO/ZUMA Wire

Erst wurde er zum Nachfolger von Cristiano Ronaldo erkoren, jetzt zu dem von Lionel Messi und vielleicht Kylian Mbappé: Goncalo Ramos wird das erste Puzzlestück für einen womöglich bald runderneuerten Sturm bei Paris St. Germain. Wie die beiden Vereine am Montagabend mitteilten, wechselt der portugiesische Stürmer von Benfica Lissabon zum französischen Meister und soll dort die Lücke füllen, die der Abgang von Weltmeister Messi und der wahrscheinliche Abgang von Weltmeister Mbappé hinterlassen.

"Ich bin sehr stolz und glücklich, zu Paris St. Germain zu wechseln", wird Ramos in den Pariser Vereinsmedien zitiert. "PSG ist einer der größten Vereine der Welt mit einem der besten Kader."

Internationaler Durchbruch im WM-Achtelfinale gegen die Schweiz

Mit dem Ausfüllen großer Fußstapfen ist der Angreifer bestens vertraut. Auf dem Radar des Weltfußballs schlug er im vergangenen Dezember auf, als er im WM-Achtelfinale gegen die Schweiz im portugiesischen Sturmzentrum völlig überraschend den Vorzug vor dem fünfmaligen Ballon-d'or-Sieger CR7 erhielt - und seine Aufstellung mit drei Toren und einer Vorlage mehr als rechtfertigte.

Seitdem wurde der Abzug nicht gerade kälter beim "Pistoleiro" genannten 22-Jährigen: Vier direkte Torbeteiligungen in den beiden Champions-League-Achtelfinalspielen gegen Club Brügge, Meister in der portugiesischen Liga mit seinem Jugendklub Benfica, dazu insgesamt 19 Tore in 30 Ligaspielen in der portugiesischen Liga - mehr als genug Argumente für PSG, nun dem Vernehmen nach eine Sockelablöse von 65 Millionen Euro zu investieren, die durch etwaige Boni noch auf 80 Millionen ansteigen kann.

Financial Fairplay: Warum der Portugiese zunächst nur auf Leihbasis kommt

Vorerst wird der neue Hoffnungsträger in Paris aber nur Leihspieler sein: Um keine Probleme mit den Financial-Fairplay-Regularien zu bekommen, hat PSG Goncalo Ramos nur für ein Jahr von Benfica ausgeliehen, im Anschluss greift eine Kaufoption, wie PSG mitteilte.

Ein im Profifußball verbreiteter legaler Trick, den PSG im Vorjahr bereits bei der Verpflichtung von Hugo Ekitike angewendet hatte. Hintergrund: Paris hat in der laufenden Transferperiode schon viel Geld ausgegeben, aber kaum welches eingenommen - und noch immer keine Gewissheit, ob der große Geldregen für Mbappé noch niedergeht.

Für Eintracht Frankfurt ist die Vollzugsmeldung derweil noch kein Grund zur Entspannung: Französischen Medienberichten zufolge hat PSG unabhängig von der Personalie Goncalo Ramos weiterhin auch Randal Kolo Muani im Blick. Beide könnten, sollte Mbappé den Verein verlassen, gemeinsam mit Neymar oder Neuzugang Ousmane Dembelé das neue Sturm-Trio in Paris bilden.

mib

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