Die Ungeduld wuchs bei den Zuschauern in Hongkong. Bis zu 115 Euro hatten sie schließlich für eine Eintrittskarte gezahlt, um Lionel Messi gegen eine lokale Auswahl einmal spielen zu sehen. Doch der Superstar blieb bis zum bitteren Ende auf der Ersatzbank sitzen. Buhrufe und Pfiffe in Richtung des 36-Jährigen waren die Folge. Ein einziges PR-Desaster für Inter Miami.
Seit Tagen herrschte in Hongkong ein regelrechter Messi-Hype. Zehntausende waren bereits am Samstag zum Inter-Training erschienen, das Teamhotel wurde geradezu belagert. Die Tickets hatten sich im Dezember innerhalb einer Stunde komplett verkauft.
Folgerichtig kamen dann auch fast 40.000 Zuschauer am Sonntag ins Hong Kong Stadium. Messi stand nicht in der Startelf, aber zumindest im Kader. Doch Trainer Gerardo Martino wechselte ihn gegen die Hongkong Allstars mit dem Österreicher Jakob Jantscher nicht ein. Zehn Minuten vor dem Ende verloren die Fans die Geduld, die bittere Enttäuschung schlug in Wut um. Die "Wir wollen Messi"-Sprechchöre der Fans waren ohne Reaktion geblieben.
Auch Beckham wird ausgebuht - Martino sagt Sorry
Messi-Mania: Ganz Hongkong freute sich auf den Superstar. VCG via Getty Images
Miamis Mitbesitzer David Beckham versuchte nach dem Spiel vergeblich, sich für die "unglaubliche Unterstützung" zu bedanken - er wurde niedergebuht wie zuvor Messi, den anscheinend eine Oberschenkelverletzung plagt, und der Uruguayer Luis Suarez (Knieverletzung), der sich ebenfalls nicht auf dem Platz zeigte.
"Wir verstehen die Enttäuschung der Fans", sagte Inter-Trainer Gerardo Martino später, "wir bitten um Verzeihung. Wir hätten Leo und Luis gerne zumindest kurz auf den Platz geschickt, aber das Risiko war zu hoch." Auch ohne den argentinischen Weltmeister gewann Miami das Gastspiel übrigens klar mit 4:1.
Auf einer fünf Spiele umfassenden Tournee vor Beginn der MLS-Saison hatte Messi zuletzt in Saudi-Arabien immerhin einige Minuten lang gespielt - sein langjähriger Rivale Cristiano Ronaldo verpasste das Duell mit Al-Nassr verletzungsbedingt.