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Pompeys Kanu verzückt seine Fans

England: Angreifer des FC Portsmouth traf schon siebenmal

Pompeys Kanu verzückt seine Fans

Nwankwo Kanu

Befindet sich derzeit in glänzender Verfassung: Portsmouths Torjäger Nwankwo Kanu. imago

Der nigerianische Angreifer des Überraschungsvierten FC Portsmouth traf bereits siebenmal in der laufenden Meisterschaft, zuletzt beim 3:1 gegen den FC Reading am vergangenen Wochenende.

Seit Nwankwo Kanu 1999 in Englands Eliteklasse wechselte, hat er selten Durchschnittliches angeboten. Vielmehr frustriert oder verzückt er die Fans in gleichem Maße. Derzeit ist er auf der Beliebtheitsskala logischerweise wieder ganz oben zu finden.

Dies war eben nicht immer so, erst recht nicht in den vergangenen beiden Jahren, als der Afrikaner bei West Bromwich Albion nicht wirklich auf die Füße kam und dort in 53 Meisterschafseinsätzen insgesamt nur siebenmal traf. West Brom stieg ab, und Kanu zog ein Häuschen weiter. Nachdem er beim Abschiedsspiel Dennis Bergkamps noch mal für den FC Arsenal die Stiefel geschnürt hatte, wechselte er zum FC Portsmouth.

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Dort überraschte er vor allem Trainer Harry Redknapp, indem er fünf seiner bisher sieben Saisontreffer per Kopf erzielen konnte: "Kanu war bisher fantastisch. Besser als ich gehofft habe. Erst recht, da er immer wieder per Kopf seine Tore erzielt. Und ich hätte niemals gedacht, dass er überhaupt köpfen kann ..."

Den Nachweis dafür hat der Stürmer nun ebenso erbracht wie für seine Torgefährlichkeit im Allgemeinen: 23 Mal zielte er in der aktuellen Spielzeit auf des Gegners Kasten, 13 Bälle flogen aufs Tor und davon trafen sensationelle sieben ins Schwarze. Eine tolle Quote für Kanu. Dass dieser alle Tricks und Finten beherrscht, wird Redknapp indes nicht verwundert haben. Doch bisher war er nie einer, der für harte Arbeit bekannt war. Diese Schwäche ließ viele Trainer in England seine Fähigkeit in Frage stellen, sich in der rauen Welt der Premier League durchsetzen zu können.

Kanu erlebte Höhen und Tiefen

Aber auch Lob ist Nwankwo Kanu gewohnt - ist doch kein afrikanischer Fußballer in seiner Karriere öfter auf seinem Kontinent ausgezeichnet worden als der Mann aus Owerri. Mit zehn Preisen wurde er dekoriert, unter anderem zweimal "Afrikas Fußballer des Jahres". Seine größte Stunde erlebte Kanu, als er 1996 mit Nigeria Olympiasieger wurde und dabei zwei Treffer im Halbfinale gegen Brasilien markierte. Und auch der Champions-League-Sieg mit Ajax 1995 gehört zu den Highlights seiner Karriere.

Das Kontrastprogramm bildete seine Zeit bei Inter, als Kanu nach nur zwölf Partien und einem Tor am Herzen operiert wurde. Dass er wieder im Profifußball aktiv wurde, freute alle. Und derzeit besonders die Fans des FC Portsmouth.