DFB-Pokal

Pokalfinals: Großer Tag für Duelle der Kleinen

Wer zieht in die erste Pokalrunde ein?

Pokalfinals: Großer Tag für Duelle der Kleinen

Der württembergische Vorjahressieger SSV Ulm steht auch am Samstag wieder im Landespokal-Endspiel und hat die erste Pokalrunde im Blick.

Der württembergische Vorjahressieger SSV Ulm steht auch am Samstag wieder im Landespokal-Endspiel und hat die erste Pokalrunde im Blick. imago images

Die ganz große Bühne für den Amateurfußball und das gleich fünfeinhalb Stunden am Stück - der Finaltag der Amateure dürfte am Samstag ab 14.30 Uhr (live in der ARD und auf sportschau.de) erneut die Zuschauer fesseln. 38 Mannschaften kämpfen dann in 19 Spielen um den Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. Das Besondere dabei: Die möglichen Gegner aus dem Profibereich stehen für die meisten Klubs bereits fest. So ist zwischen West-Regionalligist Alemannia Aachen und Mittelrhein-Oberligist 1. FC Düren allerhöchste Motivation garantiert: Der Gewinner trifft in der nächsten Spielrunde ab dem 11. September auf Rekordmeister und Titelverteidiger Bayern München.

Drei Anstoßzeiten am Nachmittag

Gesendet werden die Partien in drei Konferenzen (Anstoßzeiten: 14.45 Uhr, 16.45 Uhr und 17.45 Uhr). Das Interesse an den Duellen der Kleinen dürfte dabei erneut groß sein: Im vergangenen Jahr, der 4. Auflage des "Finaltags der Amateure", schauten in der Spitze 2,5 Millionen Menschen (18 Prozent Marktanteil) zu. Diesmal könnten es noch mehr werden, weil keine (oder nur eine stark reduzierte Anzahl) Fans in die Stadien gelassen werden dürften.

Wegen Corona-Maßnahmen: Unterschiedliche Voraussetzungen der Vereine

Die Auswirkungen der Pandemie treffen die Amateurvereine indes besonders. Während viele Mannschaften bereits wieder seit einiger Zeit im Mannschaftstraining sind und die Nordost-Regionalligisten wie Union Fürstenwalde und SV Babelsberg sogar wieder im Liga-Betrieb spielen, konnten sich einige Vereine aus dem Norden nur bedingt vorbereiten. Eintracht Norderstedt musste sich extra eine Ausnahmegenehmigung erteilen lassen, um geschlossen mit der gesamten Mannschaft in Schleswig-Holstein trainieren zu dürfen.

Waldalgesheim kleinster Klub im Feld

Kleinster Klub im Kampf um ein Duell mit den Großen ist der SV Alemannia Waldalgesheim aus der sechstklassigen Verbandsliga Südwest allerdings auch Wiederholungstäter. Bereits 2014 gewann der Klub aus dem Landkreis Mainz-Bingen den Südwestpokal, scheiterte dann aber heftig: Gegen Bundesligist Bayer 04 Leverkusen gab es ein 0:6.

RW Essen und Aachen favorisiert

Zu den prominentesten Namen unter den vielen Unbekannten gehören die West-Vertreter Rot-Weiß Essen und eben Aachen, die auch jeweils als Favoriten in ihre Spiele gehen. Die beiden ehemaligen Bundesligisten könnten erstmals seit Jahren mal wieder gemeinsam auf die einstigen Kontrahenten aus der Bundesliga treffen, besonders die Bayern als Gegner reizen natürlich. Doch dass vermeintliche Underdogs wie Düren oder Essens Gegner 1. FC Kleve nicht unterschätzt werden dürfen, zeigte zuletzt ausgerechnet der 1. FC Saarbrücken. In der zurückliegenden Pokalspielzeit zog die Mannschaft um Torhüter Daniel Batz sensationell als Regionalligist ins Halbfinale ein, jetzt scheiterte das inzwischen in die 3. Liga aufgestiegene Team von Trainer Lukas Kwasniok ebenso spektakulär mit 0:3 am ehemaligen Viertliga-Kontrahenten FC Homburg.

Während bei dem Aufeinandertreffen der Saarländer keine Zuschauer dabei sein durften, waren beim Finaleinzug Carl Zeiss Jenas immerhin wieder etwas mehr als 600 Fans im Stadion. Bislang handhaben die lokalen Gesundheitsämter die Thematik unterschiedlich, volle Stadien dürfte es aber vorerst nicht geben. Für Aachen und Düren ist das ein Wermutstropfen: Bei einem möglichen Spiel gegen die Bayern dürften wohl nicht mehr als 300 Zuschauer dabei sein.

Jim Decker