Unmittelbar bevor Jelena Ostapenko das riesige Arthur Ashe Stadium bei sengender Mittagshitze betrat, lächelte die Lettin den Faktor Fitness noch weg. Doch als ihr Viertelfinale dann gegen Coco Gauff losging, war der 26-Jährigen aus Riga dann doch deutlich anzumerken, dass sie bei allen vier Matches der US Open über drei Sätze gehen musste.
Und ihr Achtelfinale gegen die Nummer 1 Iga Swiatek war ja nicht nur irgendein Tennisspiel, sondern endete auch erst deutlich nach 0 Uhr in der Nacht auf Montag. Im Klartext: Gauff scheuchte die körperlich kaum anwesende Ostapenko im ersten Satz hin und her, die Lettin leistete sich 15 "unforced errors" - und setzte sich nach 20 Minuten und 0:6 wieder hin.
Ostapenko rappelt sich auf, doch ihre Chancen nutzt sie nicht
Und auch der zweite Satz ging gleich wieder mit einem Break für die US-Amerikanerin los. Die 19-jährige Gauff, der Publikumsliebling aus Atlanta, spielte weiter gnadenlos und aus einem Guss.
Und doch konnte Ostapenko direkt zum 1:1 ausgleichen. Das Duell wurde nun ausgeglichener, Ostapenko gewann einen spektakulären Ballwechsel mit mehreren Vollgas-Schlägen - und verlor trotzdem ihren Service zum 1:2.
Möglicherweise war genau dieses dritte Spiel der Knackpunkt des Aufeinandertreffens. Denn statt mental an ein Comeback zu glauben, machten sich die körperlichen Defizite und Unkonzentriertheiten bei Ostapenko immer mehr bemerkbar - zwei Breakbälle ließ sie liegen, ehe sie bei Vorteil Gauff eine Vorhand weit ins Aus zum 1:3 donnerte.
Erstmals im Halbfinale von New York - dort wartet Muchova
Die Chance nochmals reinzufinden, hatte Ostapenko abermals im sechsten Spiel des zweiten Satzes, doch wieder ließ sie das Angebot liegen und kam eben nicht mehr zurück. So stand nach einem weiteren Break - verursacht durch zwei leichte Vorhandfehler - ein klarer Zweisatzsieg für Gauff zu Buche, die ihren dritten Matchball nach einer Stunde und sieben Minuten nutzte.
In ihrem ersten US-Open-Halbfinale wartet auf Gauff Karolina Muchova, die sich gegen Sorana Cirstea aus Rumänien nach 98 Minuten mit 6:3 und 6:0 durchsetzte. Die an Position zehn gesetzte Tschechin zog nach den French Open bereits zum zweiten Mal in dieser Saison in ein Grand-Slam-Halbfinale ein.
