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Niersbach: "Keine Alarmglocken" - Adrion bleibt

U 21: Der DFB-Präsident über das EM-Aus

Niersbach: "Keine Alarmglocken" - Adrion bleibt

Kritische Analyse, aber keine Panikmache: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

Kritische Analyse, aber keine Panikmache: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Getty Images

Aus Israel berichtet Michael Pfeifer

Nach zwei Niederlagen gegen die Niederlande und Spanien hat die deutsche U 21 bei der EM in Israel keine Chance mehr aufs Halbfinale. Der sichtlich enttäuschte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach kündigte nun an, das frühe Ausscheiden kritisch aufzuarbeiten, er warnt aber vor Panikmache. "Bei uns schrillen keine Alarmglocken", sagte der Chef des DFB am Dienstag bei einem Empfang auf der Dachterrasse des Marina Hotels am Hafen von Tel Aviv.

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Trainer Rainer Adrion, der bereits 2011 mit der U 21 in der EM-Qualifikation gescheitert war, soll trotz der erneuten sportlichen Enttäuschung weiter im Amt bleiben. "Ich stehe zu Rainer Adrion. Die Entscheidung ist klar gefallen, das war eine perspektivische Entscheidung, alle Trainerverträge um ein Jahr zu verlängern. Er macht weiter", sagte Niersbach.

Den Vertrag mit Adrion kürzlich um ein weiteres Jahr zu verlängern, sei auf Initiative des ehemaligen Sportdirektors Robin Dutt erfolgt. "Das war der Vorschlag von Dutt, weil einige Dinge verändert werden sollten, weil einige Spezialisten unser Team verstärken sollten. Auch eine etwas andere Aufteilung der Trainer insgesamt. Es wird jetzt unsere Aufgabe sein zu entscheiden, ob es dabei bleibt und die Pläne so umgesetzt werden", erklärte Niersbach.

Bei der Suche nach einem Nachfolger für Dutt will sich der DFB Zeit lassen: "Wir werden jetzt nicht unter Zeitdruck einen neuen Sportdirektor präsentieren. Wir arbeiten daran, das richtige Anforderungsprofil zu erstellen", sagte Niersbach. Nach Dutts überraschendem Abgang zu Werder Bremen müsse "die nächste Personal-Entscheidung sitzen und langfristig halten".

Niersbach ist aber nach wie vor davon überzeugt, dass der dritte DFB-Sportdirektor nach Matthias Sammer und Dutt ebenfalls aus der Profi- bzw. Trainerszene kommen kann. "Ich glaube nach wie vor, dass es richtig ist, in dieser Position jemanden zu haben, der sportfachliche Inhalte vermittelt. Er muss mehr als nur ein Koordinator oder Steuerer sein." Die Bewerber müssten sich aber darüber klar sein, dass der Job etwas anderes sei, als sich jeden Tag mit einer Mannschaft auseinanderzusetzen.

Ich sehe das nicht so tragisch. Wichtig ist, dass wir ganz am Ende bei der WM in Brasilien den Titel holen.

Otto Rehhagel
Rehhagel Pfeifer

Vor Ort in Tel Aviv: Otto Rehhagel im Gespräch mit Michael Pfeifer vom kicker.

Schon vor dem letzten Gruppenspiel der deutschen Mannschaft gegen Russland am Mittwoch (18 Uhr) wird Niersbach nach Deutschland zurückkehren. Günter Netzer, der ebenfalls mit der DFB-Delegation bei der EM war, ist aus privaten Gründen bereits abgereist. Ebenfalls in Israel dabei ist Otto Rehhagel. Der Trainer saß auch beim 0:1 des deutschen Teams gegen Spanien auf der Tribüne. "Man muss neidlos anerkennen, dass die Spanier technisch besser waren und in jeder Situation die volle Ballkontrolle hatten", sagte er.

Grund zur Panik besteht aber auch für Rehhagel nicht: "Ich sehe das nicht so tragisch. Wichtig ist, dass wir ganz am Ende bei der WM in Brasilien den Titel holen." Den Verzicht des DFB auf A-Nationalspieler wie Schürrle oder Draxler kommentierte Rehhagel diplomatisch: "Es kommt immer auf die jeweilige Konstellation an. Es arbeiten intelligente Zeitgenossen beim DFB, sie haben diese Lösung so abgesprochen."