WM

Niersbach: "Nebenschauplätze sind lästig und nervig"

Ex-DFB-Präsident feiert Geburtstag mit zwei Weltmeistern

Niersbach: "Nebenschauplätze sind lästig und nervig"

Begleitete elf Weltmeisterschaften mit dem DFB: Wolfgang Niersbach.

Begleitete elf Weltmeisterschaften mit dem DFB: Wolfgang Niersbach. picture alliance/KEYSTONE

1974 berichtete er als junger Journalist für den Sportinformationsdienst (sid) über den Titelgewinn bei der WM in Deutschland. 1990 in Italien war er als DFB-Pressechef und Vertrauter von Franz Beckenbauer ebenso hautnah dabei wie 2014 in Brasilien als DFB-Präsident und damit auch Chef der deutschen Delegation.

Sepp Maier und Andreas Brehme als Geburtstagsgäste

An diesem Mittwoch feiert Wolfgang Niersbach in München seinen 72. Geburtstag zwar in einem kleinen, aber sehr prominenten Kreis, dem mit Sepp Maier und Andreas Brehme zwei Weltmeister von 1974 und 1990 angehören. Klar, dass am Vorabend des entscheidenden Gruppenspiels der deutschen Mannschaft gegen Costa Rica über die Perspektiven des Flick-Teams gefachsimpelt wird.

WM, 3. Spieltag

Ganze Konzentration auf den Sport

Niersbach ist froh, dass der Fußball jetzt ganz im Mittelpunkt der WM in Katar steht: "Aus meiner Erfahrung von rund 450 A-Länderspielen weiß ich, wie lästig und nervig Nebenschauplätze gerade bei den großen Turnieren sind. Daher wünsche ich dem Team, dass im weiteren WM-Verlauf die ganze Konzentration auf den Sport ausgerichtet ist. Dann ist auch diesmal noch alles möglich", so Niersbach im Gespräch mit dem kicker. 

"Hellwach" müsste die deutsche Mannschaft am Donnerstag (20 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Costa Rica sein, das Aus bei der WM in Russland 2018  nach dem 0:2 gegen Südkorea im letzten Gruppenspiel sei jedem noch vor Augen.  

Wolfgang Niersbach als DFB-Pressechef 1990 beim Triumph in Italien.

Wolfgang Niersbach (re.) als DFB-Pressechef 1990 beim Triumph in Italien mit Teamchef Franz Beckenbauer. picture-alliance / Sven Simon

2010 in Südafrika stand die deutsche Mannschaft im letzten Gruppenspiel nicht weniger unter Druck als jetzt gegen Costa Rica und 2018 gegen Südkorea. Nach dem 4:0 zum Auftakt gegen Australien hatte es eine 0:1-Niederlage gegen Serbien gesetzt. "Mesut Özil erlöste uns im dritten Gruppenspiel mit seinem Treffer zum 1:0 gegen Ghana. Bei einer Niederlage hätten wir die Koffer packen müssen", erinnert sich Niersbach.

Deutschland wurde WM-Dritter und vier Jahre später Weltmeister.  "So nebenbei schlägst du keine Mannschaft bei einer WM", sagt Niersbach, "aber das muss ich weder meinem Freund Hansi Flick, dem ich vor dem Flug nach Katar schriftlich die besten Wünsche mit auf den Weg gegeben habe, noch den Spielern erzählen."

Rainer Franzke