Etwas überraschend fehlte der Name Kampl auf der Kaderliste für die anstehenden Länderspiele in der Nations League gegen Bulgarien und Norwegen. Den Grund dafür lieferte Benedejcic auch, als er verriet, dass der 28-Jährige den slowenischen Verband darüber unterrichtet hatte, dass er nicht mehr für Auswahl seines Heimatlandes spielen möchte. Gründe für diese Entscheidung wurden nicht genannt.
"Ich habe mit ihm nicht gesprochen und ich bedauere seine Entscheidung", sagte Benedejcic und ergänzte: "Ich hoffe noch immer still, dass er es sich noch einmal überlegt." Benedejcic machte aber auch deutlich, dass dies nicht um jeden Preis geschehen dürfe: "Ich will Spieler sehen, die für die Nationalmannschaft spielen wollen. Ich will aber keine Spieler, die irgendwelche Bedingungen stellen. Das muss enden." Ob er mit dieser Aussage Kampl gemeint hat, ließ der Coach offen.
Kampl und die Nationalelf - eine Beziehung, die irgendwie schon immer aus Höhen und Tiefen bestand. 28 Länderspiele hat der Offensivspieler für Slowenien bestritten und hat Benedejcic zufolge dabei bewiesen, "dass er ein außergewöhnlicher Spieler" ist. In der Heimat war er dennoch nicht unumstritten. So wurde er im Oktober 2016 massiv vom Verband und den heimischen Fans kritisiert, weil er seine Teilnahme an den WM-Qualifikationsspielen gegen die Slowakei (1:0) und England (0:0) mit der Begründung, "er sei erschöpft", abgesagt hatte. Kampl wurde vorgeworfen, die Mannschaft "im Stich zu lassen" und dass er seine persönlichen Interessen über die der Nationalelf stellen würde.
Später glätteten sich die Wogen wieder - und Kampl trat wieder für Slowenien an. Zuletzt im September in der Nations League gegen Bulgarien (1:2). Bei dem Spiel wurde er nach 83 Minuten ausgewechselt und beklagte sich anschließend bitter über den Schiedsrichter, der Kampl zufolge eine viel zu weiche Linie hatte und "nur zugesehen" hatte. Kampl kehrte anschließend vorzeitig nach Leipzig zurück - allem Anschein nach dürfte es sein letzter Auftritt für Slowenien gewesen sein.