Nigerias Coach Samson Siasia nahm nach dem 2:0 im Viertelfinale gegen Dänemark eine Veränderung vor: Udo begann für Okeay Azubuike (Gelb-gesperrt).
DFB-Trainer Horst Hrubesch bot die gleichen elf Spieler auf, die durch einen überzeugenden 4:0-Erfolg über Portugal ins Halbfinale eingezogen waren. Erneut ließ der Coach in einem 4-1-4-1-System spielen.
Klostermann hält den Fuß hin
In der Anfangsphase wurde schnell klar, Nigeria würde keinem Zweikampf aus dem Weg gehen und trat sehr physisch auf. Nach kurzer Anlaufzeit gab die deutsche Mannschaft aber genau die richtige Antwort. Gnabry steckte durch auf Meyer, der legte quer auf Klostermann und der aufgerückte Außenverteidiger musste nur noch den Fuß hinhalten - 1:0 (9.). Beinahe wäre Nigeria der sofortige Ausgleich gelungen: Horn schlug über den Ball, der landete genau vor den Füßen von Sadiq Umar. Aber der Mann vom AS Rom scheiterte am Keeper (12.).
Anschließend übernahm die DFB-Elf das Zepter und dominierte die Begegnung - Lars Bender scheiterte aus kurzer Distanz (20.). Elf Minuten später wurde es auf der Gegenseite zum zweiten Mal brenzlig: Sadiq Umar wurde noch geblockt, der Ball sprang zu Mikel. Der Mann vom FC Chelsea ließ zwei Mann aussteigen, scheiterte dann aber am reingrätschenden Ginter.
Olympia-Fußball Männer, Halbfinalspiele
In der Folgezeit gab es eine Druckphase der Hrubesch-Elf: Meyer verzog aus der Distanz (35.), Selke konnte seinen Drehschuss nicht platzieren (37.) und traf einige Minuten später nach einer Bender-Flanke das Spielgerät nicht richtig (42.). Kurz vor dem Seitenwechsel sorgte noch einmal Sadiq Umar für Torgefahr, er konnte jedoch seinen Kopfball nach einer Mikel-Ecke nicht aufs Tor bringen (45.+1).
Daniel stark gegen Gnabry
Deutschland kam druckvoll aus der Kabine und machte gleich mächtig Betrieb. Gnabrys Schuss aus halblinker Position lenkte Daniel stark um den Pfosten (48.). Eine Minute später war Selke links im Strafraum durch, umkurvte Nigerias Keeper, aber brachte den Ball dann nicht mehr aufs Tor. Auch die nächste Chance ging auf das Konto der Deutschen: Gnabry zog aus spitzem Winkel ab, er hätte jedoch lieber querlegen sollen, im Zentrum stand Selke völlig frei (58.).
Die DFB-Elf stand defensiv sehr stabil, von Nigeria kam offensiv so gut wie gar nichts. Mikel versuchte Horn mal mit einem direkten Freistoß zu überraschen - der Ball klatschte ans Außennetz (64.). Die Partie war in dieser Phase nicht sonderlich temporeich. Die DFB-Elf hatte alles im Griff, Nigeria fehlten offensiv die Ideen. Süle kam nach einer Ecke mal zum Kopfball, verzog aber klar (75.).
Petersen macht den Deckel drauf
In der Schlussphase war beiden Mannschaften das lange Turnier anzumerken, die Kräfte ließen spürbar nach. Nigeria blies nicht mehr zur Schlussoffensive, Deutschland stand sicher. Kurz vor dem Ende erzielte der eingewechselte Petersen aus knapper Abseitsposition nach einem Schuss von Selke das 2:0 und brachte damit die Entscheidung (89.). Nach drei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Nestor Pitana ab.
Deutschland trifft am Samstag um 22.30 Uhr in Rio de Janeiro im Finale auf Brasilien. Nigeria bekommt es am gleichen Tag um 18 Uhr im Spiel um Platz drei mit Honduras zu tun.