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Ein Star für Brasilien: Vincent Enyeama (Nigeria)
Klein und wendig, athletisch und sprunggewaltig: Beschreibungen, die zu einer Katze passen - oder eben zu Vincent Enyeama. Der 31 Jahre alte, nur 1,82 Meter große Keeper soll Nigeria bei der WM 2014 erstmals in ein Viertelfinale führen. Hält er so wie in dieser Saison in der Ligue 1, könnte er in der Tat für Furore sorgen. Auch wenn ein WM-Makel bleibt... imago
Sein WM-Debüt überstand Enyeama 2002 ohne Gegentor: Im bedeutungslosen dritten Gruppenspiel gegen England (0:0) - Nigeria war schon ausgeschieden - durfte der damals 19-Jährige in den Kasten und war einmal im Glück, als ein Ball an der Latte landete. Getty Images
Nach der verpassten WM 2006 war Nigeria 2010 in Südafrika wieder dabei - und ein Mann schrieb gleich Schlagzeilen: Enyeama brachte beim ersten Gruppenspiel gegen Argentinien (0:1) insbesondere Lionel Messi zur Verzweiflung, fünf Großchancen des "Flohs" machte er zunichte. "Das war das beste Spiel meiner Laufbahn", sagte Enyeama (kicker-Note 1,5), obwohl er beim Gegentor durch Heinze leicht orientierungslos wirkte. Messi nannte dessen Leistung schlicht "phänomenal". Getty Images
Und trotzdem sollte es wieder nichts werden mit dem Weiterkommen, wie 2002 schied Nigeria ohne Sieg aus. Nach dem 1:2 gegen Griechenland lehnt Enyeama frustriert am Pfosten. Getty Images
Mehr Erfolge feierte Enyeama im Afrika-Cup. Noch heute ist in Nigeria unvergessen, wie "Vince" im Viertelfinale 2006 gegen Tunesien drei Elfmeter parierte. Getty Images
2013 hütete Enyeama erneut das Tor der "Super Eagles" beim Kontinentalwettbewerb - es war bereits seine fünfte Teilnahme. Es sollte die erfolgreichste werden. Getty Images
Denn am Ende stand Nigeria als Afrika-Cup-Sieger fest, Enyeama (r.) gehörte neben Chelsea-Star John Obi Mikel (l.) und Kapitän Joseph Yobo (M.) zu den Erfolgsgaranten. "Er ist ein Siegertyp", sagt Nationaltrainer Stephen Keshi über seine Nummer eins, "und er ist immer positiv, pflegt ein gutes Verhältnis mit allen Mitspielern. Nicht von ungefähr ist er unser Vize-Kapitän." Getty Images
Enyeama gilt als Elfmeterkiller. Als er noch in seiner Heimat beim Topklub Enyimba spielte (und die afrikanische Champions League 2003 und 2004 gewann), wurde er oft vor Elfmeterschießen eingewechselt. Und: Er schießt auch selbst sicher - so wie hier in den CL-Play-offs gegen RB Salzburg im Trikot von Hapoel Tel Aviv. imago
Tel Aviv war Enyeamas erste Auslandsstation. Zunächst spielte er ab 2005 bei Bnei Yehuda, dann, ab 2007, für Hapoel. Dort wurde er 2009 zu Israels Fußballer des Jahres gewählt, 2010 Meister sowie 2010 und 2011 Pokalsieger. Und während der CL-Saison 2010/11 lief er auf Schalke auch Manuel Neuer über den Weg. imago
Danach ging er zu Lille OSC, wurde aber 2012/13 an Maccabi Tel Aviv ausgeliehen und 2013 erneut israelischer Meister. Zur Saison 2013/14 kehrte er nach Lille zurück und wurde unter Trainer René Girard, dem Nachfolger von Rudi Garcia (jetzt AS Rom), erstmals Nummer eins. Getty Images
"Seine Stärke ist, dass er seinen Erfolg seinen Teamkollegen widmet", sagt Girard über Enyeama. "Er ist geerdet." Ende 2013 lief der Keeper so zur Höchstform auf, wurde im Oktober und November jeweils zum Spieler des Monats in der Ligue 1 gewählt – jeweils vor PSG-Superstar Zlatan Ibrahimovic. imago
Und zwar deshalb: 1062 Minuten blieb Enyeama ohne Gegentor! Zwischen 15. September und 8. Dezember war er nicht zu überwinden - dann fälschte der Ex-Wolfsburger Simon Kjaer (l.) gegen Bordeaux einen harmlosen Schuss an den Innenpfosten ab, Enyeama war geschlagen. Und das 114 Minuten vor dem Rekord, den Gaetan Huard (Bordeaux) 1992/93 aufgestellt hatte. "Ich kann nicht verhehlen, dass ich erleichtert bin", sagte der Rekordhalter. imago
Enyeama gilt als gläubiger Mann. "Nur Gott weiß, wo es hingeht", sagte er mal. Ob auch der Vorfall 2004 etwas damit zu tun? Damals überlebte er in Nigeria einen Autounfall mit zwei Toten beinahe unverletzt. imago
Bei der WM 2014 hat Enyeama, der inzwischen über 80 Länderspiele bestritten hat, vor allem ein Ziel: endlich den ersten Sieg erleben! Die Gruppengegner heißen Bosnien-Herzegowina, Iran - und erneut Argentinien. Ob Messi vor der Katze schon zittert? Getty Images