Europa League

Hütter: "Noch nie in der Europa League enttäuscht"

Hütter ist trotz Leistungsdelle in der Liga optimistisch

Hütter: "Noch nie in der Europa League enttäuscht"

Baut auf Frankfurts Europa-League-Gesicht: Eintracht-Trainer Adi Hütter und Sebastian Rode.

Baut auf Frankfurts Europa-League-Gesicht: Eintracht-Trainer Adi Hütter und Sebastian Rode. imago

"Mit dieser Leistung schaut es am Donnerstag nicht so gut aus", gab sich Hütter nach dem 0:0 gegen Hertha BSC keinen Illusionen hin. An seiner optimistischen Grundeinstellung hat sich gleichwohl nichts geändert. Was ihn hoffen lässt, dass seine Truppe gegen Chelsea wieder ein anderes Gesicht zeigen wird? "Die ganze Saison macht mir Zuversicht", erklärt Hütter lapidar. Zu Recht merkt er an: "Bis jetzt haben wir in der Europa League noch nie enttäuscht. Ich gehe davon aus, dass wir ein sehr ordentliches Spiel machen werden. Wir brauchen natürlich eine andere Leistung, Chelsea würde das anders ausnutzen als Hertha BSC."

Das Kräftemessen mit den Blues wird für Frankfurt die bisher größte Herausforderung in dieser Saison. Die individuelle Qualität der Engländer ist angesichts von Ausnahmekönnern wie Eden Hazard, N'golo Kanté, Olivier Giroud (zehn Tore in der Europa League!) oder David Luiz mutmaßlich höher als bei allen bisherigen Gegnern.

Wir brauchen natürlich eine andere Leistung, Chelsea würde das anders ausnutzen als Hertha BSC.

Adi Hütter

Umso schmerzhafter sind die Ausfälle von Sebastien Haller (Probleme im Bauchmuskel-/Schambeinbereich) und Ante Rebic (Gelb-Sperre). Hütter muss hoffen, dass zumindest Mijat Gacinovic (muskuläre Probleme) wieder zur Verfügung steht. Denn Jonathan de Guzman und Jetro Willems konnten zuletzt bei ihren längeren Einsatzzeiten auf Schalke und gegen Hertha nicht den Nachweis erbringen, für ein Spiel auf diesem Niveau geeignet zu sein.

Unverwundbar ist Chelsea bei aller individuellen Qualität freilich nicht. Das 1:1 bei Manchester United am Sonntag hat gezeigt, dass die Londoner Probleme haben, wenn sie schon am eigenen Strafraum gepresst werden. Spielerische Befreiungsversuche endeten häufig mit einem Ballverlust.

Angriffspressing und Hazard stoppen

Die Eintracht wird vor allem dann eine Chance haben, wenn sie den Mut hat, ab der ersten Minute ein aggressives Angriffspressing zu spielen. Dabei kommt es nicht zuletzt auf die beiden Achter Sebastian Rode und Mijat Gacinovic an. Allen voran sie müssen im Mittelfeld die Bälle klauen und schnell in die Spitze auf Luka Jovic und Goncalo Paciencia oder links zu Filip Kostic weiterleiten.

Gelingt es im Spiel gegen den Ball, den umtriebigen Hazard durch Doppeln halbwegs auszuschalten, muss die Reise zum Finale nach Baku kein Wunschtraum bleiben.

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Julian Franzke