Chelseas Coach Maurizio Sarri konnte auf Kanté zurückgreifen, der zuvor wegen einer Knieverletzung ausgefallen war. Giroud, vor dem Spiel mit dem Frankfurter Jovic bester Torschütze des Turniers (zehn Tore), stand ebenfalls in der Startelf.
Arsenals Trainer Unai Emery setzte im Tor auf Cech, der im letzten Spiel seiner Karriere den Vorzug vor Leno bekam. Da Mustafi auf der Bank saß, war Özil der einzige deutsche Akteur in den Reihen beider Teams (der in Karlsruhe geborene Kolasinac besitzt die bosnische Staatsangehörigkeit). Obwohl es ein englisches Finale war, stand in Maitland-Niles (Arsenal) lediglich ein englischer Akteur von Beginn an auf dem Rasen.
Nach ereignisarmen Beginn übernimmt Arsenal die Kontrolle
Der erste Durchgang wies eine steigende Dramaturgie auf. In der ersten Viertelstunde passierte so gut wie gar nichts, da keines der beiden Teams ins Risiko ging und sich die Partie dementsprechend im Mittelfeld abspielte. Zweikämpfe, Fehlpässe und Fouls waren Hauptbestandteil der Anfangsphase.
Danach tauten die Gunners auf und übernahmen immer mehr die Spielkontrolle, ohne zunächst zu guten Gelegenheiten zu kommen. Nach einem Kontakt mit Torhüter Kepa ging Lacazette im Strafraum zu Fall, doch Schiedsrichter Gianluci Rocchi ließ weiterlaufen - eine knifflige Szene (18.).
Xhaka-Knaller als Weckruf
Riesenjubel: Die Spieler von Chelsea bejubeln den Pokalsieg. imago images
Die dritte Spielphase wurde mit einem Kracher eingeleitet: Xhaka jagte das Spielgerät mit Gewalt an den Querbalken (28.) - der Weckruf für die Blues. Im direkten Gegenzug verspielte Pedro eine Zwei-gegen-eins-Situation (29.). Danach flog eine abgefälschte Kolasinac-Flanke knapp am Gehäuse vorbei (33.), ehe der 37-jährige Cech gegen seinen Ex-Klub noch einmal sein Können unter Beweis stellen konnte: Erst parierte er einen strammen Emerson-Schuss (34.), dann kratzte er einen Abschluss von Giroud mit den Fingerspitzen um den Kasten (40.).
Chelsea konsequent
Der zweite Durchgang begann, wie der erste aufgehört hatte - mit feinem Fußball von Chelsea, der nun auch belohnt wurde. Nach Flanke von Emerson köpfte Giroud zur Führung (49.). Danach setzte Hazard Mitspieler Pedro in Szene - 2:0. Damit ist Pedro der erste Spieler, der in allen drei europäischen Finals (Champions League, Europa League, Supercup) getroffen hat. Vier Minuten darauf legte Maitland-Niles den auffälligen Giroud im Sechzehner (64.) - Hazard verwandelte zum Dritten (65.).
Doch Arsenal gab sich nicht auf: Wiederum vier Zeigerumdrehungen später sorgte der eingewechselte Iwobi per Traumtor in den Knick für einen Hoffnungsschimmer (69.), den Hazard jedoch kurz darauf mit seinem zweiten Treffer nach überlegter Giroud-Vorlage im Keim erstickte (72.).
Arsenal wieder nur in der Europa League
Die Gunners spielten danach mit großem Risiko, doch vergaben beste Gelegenheiten durch Iwobi und den ebenfalls eingewechselten Willock (83., 84.). Weil auch Chelsea weitere Großchancen durch Hazard, Willian und Azpilicueta nicht nutzte (75., 79., 81.), blieb es beim 4:1 und Chelseas zweitem Titel in der Europa League nach 2013. Arsenal hingegen verpasst durch die Niederlage die Teilnahme an der Champions League und tritt nächste Saison wieder in der Europa League an.