Larnakas niederländischer Coach Ton Caanen setzte nach dem 1:1-Remis gegen Steaua Bukarest am letzten Europa-League-Spieltag auf Prodromu und Gomez anstelle von Gonzalo Garcia und Kingsley Ekeh. Der aus der Bundesliga bekannte Hofland (VfL Wolfsburg) fand sich auf der Bank wieder.
Schalkes Trainer Huub Stevens ließ im Vergleich zur 1:2-Heimpleite gegen Kaiserslautern Unnerstall, Jones, Matip und Farfan für Fährmann (Bänderruptur im linken Knie), Höger (Schmerzen im Sprunggelenk), Jurado und Metzelder ran.
Weil das eigentliche Stadion von Larnaka untauglich für den Europapokal ist, wurde die Begegnung im 50 km entfernten Nikosia ausgetragen. Dort sahen die spärlich erschienenen Zuschauer - darunter knapp 700 Schalker - zunächst ein sehr zerfahrenes Spiel. Sowohl die Königsblauen als auch AEK standen kompakt und ließen kaum Freiräume zu. Hinzu kam aber, dass es hüben wie drüben an Esprit, Tempo und Genauigkeit mangelte. Die logische Folge: Keine Torchancen weit und breit!
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Schalke brauchte aber auch nicht viele Möglichkeiten, da der erste Torschuss gleich saß. Nach Zuspiel von Jones hatte Holtby etwas zu viel Raum und nutzte diesen gleich, um aus der Distanz Larnakas Schlussmann Fortin zu überwinden (23.). Ein Schuss, ein Tor, mehr Effizienz geht nicht! Der Auftritt der Knappen war sachlich, der Bundesligist kontrollierte das Geschehen auf dem Rasen und investierte dabei nicht mehr als nötig.
AEK auf der anderen Seite fehlte es an Spritzigkeit und Ideen, um Unnerstall ernsthaft zu prüfen. Einzig nach Linssens Distanzversuch, der nach 26 Minuten knapp rechts vorbei ging, kam so etwas wie Gefahr im Schalker Sechzehner auf. Im Strafraum der Zyprer blieb es jedoch auch zumeist ruhig. Wenn S04 aber mal zum Abschluss kam, dann klingelte es gleich! Fuchs flankte von links präzise in die Mitte zu Huntelaar, der einköpfte (35.). Kurz darauf war Fuchs wieder der Ausgangspunkt des nächsten Treffers: Diesmal brachte der Österreicher eine Ecke von links an den ersten Pfosten, wo Matip angerauscht kam und per Kopf den 3:0-Pausenstand markierte (40.).
Stevens denkt schon ans Wochenende - Farfan versaut die Quote
Umzingelt: Schalkes Raul gegen Skopelitis (li.) und Gomez (re.). Getty Images
Huub Stevens hatte eine entspannte erste Hälfte erlebt und war sich des bevorstehenden Sieges wohl bereits zur Pause sicher. Der Niederländer nahm zum zweiten Durchgang Raul mit Blick auf das bevorstehende Bundesligaduell gegen Leverkusen raus und gab Moravek eine Bewährungschance. Am Spielverlauf änderte das freilich nichts. Gegen fast ängstlich anmutenden Zyprer blieb S04 dominant, versaute sich jedoch die 100-prozentige Chancenverwertung - Farfan scheiterte aus spitzem Winkel an Fortin (51.). Kurz darauf durfte auch Unnerstall endlich in die Partie eingreifen, als er gegen Gomez parierte (56.).
In der Folge verflachte die Partie zusehends. AEK blieb zwar bemüht, kam über Ansätze aber kaum hinaus. Die Königsblauen indes verwalteten die komfortable Führung und setzten ab und an Nadelstiche - nur legten sie dabei die nötige Konsequenz nicht an den Tag. Weitere Wechsel - Sarpei und Höger bei den Gästen, Pavlou und Pintado bei AEK - trugen ihren Teil dazu bei, dass kein Spielfluss aufkam. Einzelaktionen sorgten zumindest für etwas Abwechslung: So eröffnete sich nach feinem Doppelpass mit Huntelaar für Holtby die nächste gute Gelegenheit. Der 21-Jährige lupfte den Ball zwar über Fortin hinweg, traf allerdings nur das linke Außennetz (75.).
Die Hausherren schalteten allerdings noch vor Spielende komplett ab und kassierten für ihre nun laxe Einstellung prompt die Quittung: Zuerst bediente Höwedes Draxler in der Mitte, der aus kürzester Distanz einnetzte (87.). Nur eine Minute danach leistete sich de Cler einen Riesenbock und passte als letzter Mann genau zu Huntelaar, der das Geschenk annahm und den 5:0-Endstand markierte.
Während die Schalker am kommenden Sonntag in der Bundesliga in Leverkusen antreten müssen, haben die Zyprer einen Tag mehr zur Regeneration. Am Montag geht es dann gegen Omonia Nikosia. Das Rückspiel in der Europa League steigt am 3. November in Gelsenkirchen.