Champions League

Klopps BVB-Inspiration: "Ich habe ihnen von 2014 erzählt"

Ein Dortmund-Spiel macht Liverpool Hoffnung

Klopps BVB-Inspiration: "Ich habe ihnen von 2014 erzählt"

Erinnerungen an 2014: Jürgen Klopp heute (l.) und damals mit Henrikh Mkhitaryan.

Erinnerungen an 2014: Jürgen Klopp heute (l.) und damals mit Henrikh Mkhitaryan. imago images/picture alliance

Vor wenigen Tagen gab es Neues von Oliver Kirch: Er übernimmt ab der neuen Saison die A-Junioren bei Arminia Bielefeld, zuletzt war er Co-Trainer der U 17. Nach Champions League klingt das alles erst mal nicht, trotzdem ist der inzwischen 36-Jährige vor dem Halbfinalrückspiel zwischen Liverpool und Barcelona plötzlich ein Thema in den englischen Medien. Die Reds brauchen heute Abend (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de und im Stream bei DAZN) das Kirch-Gen.

"Jeder hat damals gedacht: Wer ist dieser Typ?"

Es war im April 2014, als Borussia Dortmund im Champions-League-Viertelfinale gegen Real Madrid um ein Haar die 0:3-Hinspielniederlage umgebogen hätte. Vier personelle Änderungen hatte Jürgen Klopp vor dem zweiten Duell vorgenommen, dazu die Formation von 4-2-3-1 auf 4-1-4-1 umgestellt. Der einzige Sechser: Kirch, der in jener Champions-League-Saison zuvor noch nicht einmal eingewechselt worden war und in der Bundesliga nur zweimal von Beginn an gespielt hatte. "Jeder hat damals gedacht: Wer ist dieser Typ?", erinnert sich Klopp strahlend. "Was der für ein Spiel gemacht hat, das war absolut verrückt."

Der BVB, in Madrid sechs Tage vorher noch völlig überfordert, spielte den späteren Titelträger um Cristiano Ronaldo an die Wand, auch wenn Roman Weidenfeller zunächst einen Handelfmeter von Angel di Maria parieren musste (17.). Marco Reus, über den der kicker später schreiben sollte, er habe "galaktischer als alle Galaktischen zusammen" gespielt, traf doppelt (24./37.) - und plötzlich war wieder alles möglich.

"Ich habe gedacht: Was ist mit dem nicht in Ordnung?"

"Von diesem Spiel könnte man ein Video machen und es Mannschaften zeigen, die ihr Hinspiel 0:3 verloren haben", schwärmt Klopp noch heute. "Wir hätten ohne den geringsten Zweifel 5:0 gewinnen müssen." Doch auch weil Henrikh Mkhitaryan zwei Riesenchancen zum 3:0 liegenließ, blieb es beim 2:0. "Wenn Mkhitaryan an dem Tag die Abschlussschuhe angehabt hätte...", so Klopp bei "Sky", "wir hätten das Ding drehen können."

Deswegen hat er auch das Champions-League-Finale mit Liverpool noch nicht ganz aufgegeben. Klopp: "Ich habe den Spielern die Geschichte erzählt", die von Kirch, Reus, Mkhitaryan - und von Jochen Breyer: "Die Sache ist durch, oder?", hatte der ZDF-Moderator Klopp nach dem Hinspiel gefragt, Klopp genervt reagiert ("Auf doofe Fragen kann ich nur doof antworten"). Fünf Jahre später sagt der Trainer dazu: "Ich habe gedacht: Was ist mit dem nicht in Ordnung?" Doch damals sei er auch "noch viel leichter zu emotionalisieren" gewesen.

jpe