U 21

Richter: "Im Finale will ich wieder spielen"

Augsburger kämpft gegen starken Amiri um die Startelf

Richter: "Im Finale will ich wieder spielen"

Marco Richter will im Finale gegen Spanien wieder für die deutsche U21 eingreifen.

Marco Richter will im Finale gegen Spanien wieder für die deutsche U21 eingreifen. Marco Richter

Von der U-21-EM in Italien berichten Fabian Istel und Michael Pfeifer

Das war eine schwierige Entscheidung für Trainer Stefan Kuntz. Doch vor dem Halbfinale gegen Rumänien nahm er sich Marco Richter zur Seite. "Ich hatte am Nachmittag ein Gespräch mit dem Trainer, er hat mir erklärt, warum Nadiem Amiri anfängt, er wollte gegen die Rumänen für eine Überraschung sorgen, der Plan ist voll aufgegangen." In jeder Hinsicht. Der zuvor langsam wieder an seine volle Leistung herangeführte Amiri trug mit einer starken Leistung und einem Doppelpack zum 4:2-Erfolg bei. Alles richtig gemacht.

Spielersteckbrief Richter
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Richter Marco

Spielersteckbrief Amiri
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Amiri Nadiem

U-21-Europameisterschaft - Finale
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In der Gruppenphase hatte Kuntz zunächst auf Richter gesetzt, der furios ins Turnier gestartet war. Zwei Treffer und eine Vorlage steuerte der dribbelstarke Augsburger zum 3:1 Auftaktsieg gegen Dänemark bei, und auch beim 6:1 gegen Serbien eröffnete Richter den Torreigen und legte Luca Waldschmidt das 2:0 auf. "Ich freue mich, dass ich so gut ins Turnier reingekommen bin", so Richter, für den es gegen Österreich (1:1) weniger gut lief, "ich habe zwei Schläge auf die Wade bekommen und musste anzeigen, dass ich raus muss."

Richter: "Ich habe mich wirklich für Nadiem gefreut"

Nun schlug Amiris Stunde. "Ich bin ein Teamplayer und habe mich wirklich für Nadiem gefreut", versichert Richter, "er hat ein tolles Spiel gemacht und zwei wichtige Tore geschossen." Und ihn aus der Startelf verdrängt? "Jetzt freuen wir uns alle auf das Finale am Sonntag, da will ich natürlich wieder spielen", sagt Richter selbstbewusst, "jetzt werden die Karten neu gemischt, mal sehen, was der Trainer entscheidet." Der wird den nun wieder in Topform aufdrehenden Amiri kaum draußen lassen. "Ob von der Bank oder von Anfang an, ich werden von der ersten Sekunde an alles geben", verspricht Richter, "wir müssen den Teamgeist hochhalten, da darf nicht einer auf zickig machen."

Es ist mein Ziel, später auch mal in der A-Nationalmannschaft zu spielen.

Marco Richter

In welcher Rolle auch immer, der 21-Jährige fiebert dem Sonntagabend gegen die Spanier bei der Neuauflage des Endspiels von 2017 entgegen, damals hatte die DFB-Elf durch ein Tor von Mitchell Weiser 1:0 gewonnen. "Das wird mein erstes großes Finale. Wir müssen uns auf uns konzentrieren und noch mal alles raushauen, wir sind ein eingeschworener Haufen", so Richter, "jetzt wollen wir auch den Titel holen." Und Kollege Waldschmidt die Torjägerkrone und eine neue Bestmarke. "Was Luca bei diesem Turnier abreißt, sieben Tore in vier Spielen, das ist überragend. Ich hoffe, dass er im Finale so weitermacht und dann der alleinige Rekordhalter ist."

Was seine eigene Zukunft betrifft, hält sich der nun umworbene Augsburger bedeckt, dass der Dribbler auch in der kommenden Saison für den FCA stürmt, scheint alles andere als sicher. "Jetzt steht das Finale im Vordergrund, das wollen wir gewinnen", spielt Richter auf Zeit. Ein Fernziel aber hat er fest im Blick: "Für mich persönlich ist es ein Traum und mein Ziel, später auch mal in der A-Nationalmannschaft zu spielen." Das wird freilich noch ein langer Weg.

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