Sind das neue Trainerduo in Kiel: Andreas Thom (li.) und Falko Götz. imago
"Die Aufgabe, hier mittelfristig ein schlüssiges Konzept zu verwirklichen, ist absolut reizvoll", erklärt Götz (46), der ab dem 10.Januar mit Ex-Nationalspieler Thom (43) versuchen wird, die "Störche" erst einmal in die 3.Liga zu führen. "Wir wollen den Fans attraktiven Fußball bieten. Die Mannschaft besitzt die Qualität, um aufzusteigen", betonte Götz, der seit seiner Entlassung bei Hertha BSC im April 2007 auch Angebote abstiegsbedrohter Bundesligisten abgelehnt hatte.
Götz sieht sich aber "nicht als Feuerwehrmann, der irgendwo in der 2.Liga den Retter spielt. Ich habe bei Hertha BSC die Nachwuchsakademie entwickelt, will nun auch einen Entwicklungsprozess einleiten".
Bei den "Störchen" erhofft man sich von diesem Prozess gleich zwei Aufstiege. "2012, spätestens 2013 wollen wir in der 2.Liga sein", verkündete Präsident Roland Reime. Götz, der einen Vertrag bis 2013 unterschrieb (Thom bis 2011), kann sich mit der Vorgabe anfreunden: "Erfolg ist planbar", so der Coach, hält aber zugleich nichts von einem Vergleich mit dem "System Hoffenheim": "Da steckt dank Dietmar Hopp viel mehr Finanzkraft dahinter. Wir wollen den Kieler Weg gehen." Der wird bereits mit einem luxuriösen 4,7-Millionen-Etat ermöglicht. Finanziert wird er größtenteils von den Aufsichtsräten Gerhard Lütje und Hermann Langness, Besitzer zweier Einkaufsketten.
Ex-Trainer Peter Vollmann verließ Kiel am gestrigen Mittwoch: "Ich bin menschlich tief enttäuscht", so der 50-Jährige, "ich hätte nicht gedacht, dass so etwas möglich ist, wenn man Erfolg hat."
Gerhard Müller
