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Boenisch: Mit Polen zur EM?

U21: Bremer will sich bis Freitag entscheiden

Boenisch: Mit Polen zur EM?

Sebastian Boenisch

Einsame Entscheidung: U-21-Nationalspieler Sebastian Boenisch. imago

Denn der U-21-Nationalspieler steht vor einer weitreichenden Entscheidung, und es bleibt nicht mehr viel Zeit. Am Freitag feiert Boenisch seinen 21. Geburtstag. Nur bis zu diesem Fixtag gestatten es die Statuten der FIFA wankelmütigen Nationalspielern mit mehreren Staatsbürgerschaften, noch die Fronten zu wechseln.

Und der im polnischen Gleiwitz geborene Boenisch ist durchaus wankelmütig. "Das ist nicht ausgeschlossen", gesteht der Linkfuß. Alles sei eine Frage der Perspektive Richtung A-Nationalmannschaft. Die sind für den Bremer auf der angestammten linken Seite als Verteidiger wie im Mittelfeld angesichts der Konkurrenten wie Marcell Jansen, Philipp Lahm (beide Bayern München), Christian Pander (Schalke), Thomas Hitzlsperger (Stuttgart), Piotr Trochowski (HSV) oder den offensiven Bayern Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski überschaubar.

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Ausgerechnet Podolski. Auch der stammt aus Gleiwitz und spielte schon mit Boenischs Bruder Adrian im Sandkasten. Die Mütter spielten gemeinsam Erstliga-Handball, die Väter Zweitliga-Fußball.

"Dass ich den Konkurrenzkampf nicht annehme, ist Quatsch", sagt Boenisch, "ich bin überzeugt, dass ich mich durchsetzen kann." Schneller und nachhaltiger ginge es womöglich bei den Polen. Boenisch macht sich Hoffnung auf die EURO im Sommer. Mit besonderer Brisanz: Im Auftaktspiel trifft Polen bekanntlich auf Deutschland!

Schon vor zwei Jahren hatten sich die Polen um Boenisch bemüht und ihn seinerzeit zur polnischen U19 eingeladen. Damals entschied er sich für Deutschland. Und dieses Mal? Es wird eine interessante Woche für Sebastian Boenisch.

Michael Pfeifer