Nationalelf

Sorg: "Der Sieg stand über allem"

Deutschland bleibt auf Kurs Europameisterschaft

Sorg: "Der Sieg stand über allem"

Applaus zum Sieg: Marcus Sorg.

Applaus zum Sieg: Marcus Sorg. imago images

Ohne Glanz und Gloria, dafür mit Sachlichkeit und Cleverness landete die deutsche Mannschaft in Weißrussland einen 2:0-Sieg und schob sich dadurch auf Platz zwei Tabelle in Gruppe C vor - Spitzenreiter Nordirland (neun Punkte) hat allerdings ein Spiel mehr bestritten. "In erster Linie stand der Sieg über allem", meinte Interimstrainer Marcus Sorg nach Abpfiff bei "RTL" und hob hervor, dass man damit "das Wichtigste" erreicht habe. Gemeint hat er damit die drei Punkte und die Tatsache, dass die DFB-Elf klar Kurs in Richtung EM hält.

Sorg, der in Abwesenheit des verletzten Joachim Löw (Sportunfall) die Verantwortung trug, wies zugleich aber auch auf die Widrigkeiten hin, denen sich die DFB-Elf gegenübersah. "Wir mussten einige Widerstände überwinden - gegen einen sehr tief stehenden Gegner, der die Räume sehr eng gemacht hat", blickte der Interimstrainer auf das Spiel zurück und zeigte sich durchaus zufrieden mit der Vorstellung: "Im Großen und Ganzen war es absolut in Ordnung. Es war eine beachtliche Leistung dafür, dass viele Spieler zuletzt wenig gespielt haben."

EM-Qualifikation - Tabelle - Gruppe C
Pl. Verein Punkte
1
Nordirland Nordirland
9
2
Deutschland Deutschland
6
3
Niederlande Niederlande
3

Sorg wusste, dass viele der Nationalspieler seit Wochen schon nicht mehr unter Wettkampfbedingungen gefordert waren - ganz im Gegensatz zu den Weißrussen, deren Liga über das Kalenderjahr hinweg spielt und die zum Großteil folglich auch voll im Saft stehen. Dennoch reichte das nicht, um die deutsche Mannschaft in Bedrängnis zu bringen.

Gegen Weißrussland wie gegen die "Großen"

Ein Grund dafür war auch die taktische Ausrichtung des viermaligen Weltmeisters. Deutschland trat im 3-4-3 an, einem System, das bis dato nur gegen "namhafte" Gegner zum Einsatz gekommen war. Gegen Teams, gegen die man das Spiel machen musste, war die Viererkette erste Wahl. Bis zum Auftritt in Baryssau - und die Taktik ging auf. Leroy Sané (13.) und Marco Reus (62.) sorgten mit ihren Treffern für die drei Punkte - und das gute Gefühl, gewonnen zu haben. Oder, um es in Sorgs Worten zu sagen: "Der Sieg bringt jede Mannschaft weiter."

Die Entscheidung, mit einer Dreierkette zu spielen, dürfte freilich nur in Absprache mit Löw gefällt worden sein - immerhin machte Sorg kein Geheimnis daraus, dass er sich regelmäßig telefonisch mit dem Bundestrainer austausche und dieser "das letzte Wort" habe. Dennoch dürfte der 53-Jährige den Moment als Trainer genossen haben, auch wenn es "ungewohnt" war, weil "ich seit langem mal wieder selbst verantwortlich war". Abschließend verriet Sorg aber auch, dass "wir uns alle freuen werden, wenn Jogi wieder da ist".

drm