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Erst kurios, dann gnadenlos: Brasilien fertigt Peru ab

Copa America, 3. Spieltag, Gruppe A

Erst kurios, dann gnadenlos: Brasilien fertigt Peru ab

Klare Sache gegen Peru: Die Brasilianer freuen sich über den Gruppensieg.

Klare Sache gegen Peru: Die Brasilianer freuen sich über den Gruppensieg. Getty Images

Personell änderte Tite die Seleçao auf zwei Positionen - und zwar auf den Flügeln: Gabriel Jesus und Everton erhielten nach dem 0:0 gegen Venezuela den Vorzug vor Richarlison und David Neres. Die Maßnahme sollte sich lohnen, denn beide Spieler entpuppten sich als wesentliche Puzzlestücke einer äußerst spielfreudigen brasilianischen Mannschaft.

Zum Leidwesen der Peruaner, bei denen die Alt-Stars Guerrero (35) und Farfan (34) in der Startelf standen. Doch auch die gesamte Erfahrung der ehemaligen Bundesliga-Profis half Peru nicht weiter, denn die Blanquirroja wurden in Hälfte eins nach Strich und Faden vorgeführt. Nur in der unmittelbaren Anfangsphase hielt Peru noch dagegen, ehe Brasilien ins Rollen kam - und sich zur Pause eine komfortable 3:0-Führung erspielte.

Beim 1:0 stand dem Turnierfavoriten allerdings noch Glücksgöttin Fortuna ein wenig zur Seite, als Marquinhos einen von Perus Schlussmann Gallese parierten Casemiro-Kopfball unfreiwillig zurück zum Madrilenen brachte. Beim zweiten Versuch netzte Casemiro schließlich ein (12.). Kurz darauf schaute dann Gallese ganz schön dumm aus der Wäsche, als er mit seinem Abschlag nur den im Weg stehenden Firmino anschoss und prompt vom Liverpooler das 0:2 eingeschenkt bekam (19.). Das 3:0 war dann ausschließlich der Spielkunst der Gastgeber geschuldet: Everton trieb das Leder über links und vollendete sehenswert in Robben-Manier aus 18 Metern (32.).

Peru lässt die Schultern hängen

Die Messe war da eigentlich schon gelesen, was auch gut an der Körpersprache der Peruaner abzulesen war. Es wurde lamentiert, gemeckert und die Schultern hingen gefühlt schon bis zum Boden. Doch das Spiel lief weiter - und Brasilien verspürte Lust auf mehr. In der 53. Minute schaltete sich Dani Alves in einem Angriff mit ein, spielte zuerst einen Doppelpass mit Arthur, dann noch einen mit Firmino und schloss letztlich wuchtig und präzise aus elf Metern zum 4:0 ab.

Brasilien macht locker - und dreht dann doch noch einmal auf

Erst danach schalteten die Gastgeber einen, vielleicht sogar zwei Gänge zurück, gaben dabei aber das Heft des Handelns zu keiner Zeit aus der Hand und legten kurz vor Schluss über den eingewechselten Willian doch noch einmal nach: Der Chelsea-Profi traf sehenswert aus 18 Metern in den Knick - ein Treffer für die Galerie (90.). In der Nachspielzeit hätte Brasilien sogar noch das halbe Dutzend voll machen können, allerdings scheiterte Gabriel Jesus per Strafstoß, den er selbst herausgeholt hatte, an Schlussmann Gallese (90.+4).

Für Peru setzte es am Ende also ein 0:5, was zugleich zur Folge hatte, dass Venezuela, das im Parallelspiel Bolivien das Nachsehen gab, den Peruanern noch Platz zwei in der Gruppe A wegschnappte. Jetzt müssen Guerrero & Co. hoffen, als bester Gruppendritter weiterzukommen - das liegt aber nicht mehr in ihrer Hand.

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