"Es waren fünf unglaubliche Jahre mit fantastischen Momenten. Ich trage euch alle immer in meinem Herzen." Mit diesen Worten verkündete Atleti-Star Griezmann am Dienstagabend in einer Videobotschaft auf Twitter seinen Abschied aus Madrid. Es sei an der Zeit zu gehen. Zuvor hatte der 28-Jährige die Vereinsführung, seine Mitspieler und Trainer Diego Simeone informiert.
Coach Simeone hatte dagegen noch vor wenigen Tagen Folgendes gegenüber Medien gesagt: "Wir glauben, dass Griezmann mit uns weitermachen wird, ich habe keine Angst ihn zu verlieren. Griezmann ist unser Kapitän - und er ist wichtig für uns, deshalb mache ich mir überhaupt keine Sorgen."
Doch die Entscheidung gegen die Colchoneros ist fix, der erst im vergangenen Jahr für stolze fünf Jahre und damit bis 30. Juni 2023 verlängerte Vertrag wird nicht erfüllt. "Ich brauche eine neue Herausforderung. Ich muss andere Dinge sehen", teilte der Franzose nach 179 La-Liga-Partien und 93 Toren für die Rojiblancos mit. "Es fällt mir schwer, diesen Weg zu gehen, aber es ist das, was ich fühle und was ich brauche. Ich wollte mich bei euch allen für die Liebe bedanken, die ihr mir in diesen fünf Jahren geschenkt habt. Es waren unglaubliche Momente, an die ich mich immer erinnern werde. Ich trage euch in meinem Herzen - und ich wollte, dass ihr dies direkt nach dem Trainer wisst."
Es fällt mir schwer, diesen Weg zu gehen, aber es ist das, was ich fühle und was ich brauche.
Antoine Griezmann
Griezmannn war 2014 von Real Sociedad nach Madrid gewechselt. Mit Atletico gewann der technisch versierte Franzose wenige Wochen vor dem WM-Sieg mit der Equipe Tricolore vor einem Jahr die Europa League (2018). Im Finale der Champions League unterlag er 2016 gegen Lokalrivale Real Madrid - und die letzte Atletico-Meisterschaft im Jahr 2014 hatte "Grizou" knapp nicht miterlebt. Er war erst in der Folgesaison gekommen.
Fixe Regelung: Barça muss 120 Millionen Euro zahlen
Griezmanns Ablöse ist seit Jahren und auch derzeit noch auf stolze 200 Millionen Euro festgeschrieben. Diesen Betrag muss der aufnehmende Klub, der nach Informationen der "Marca" sowie anderer Medien aller Voraussicht nach der FC Barcelona sein wird, aber nicht zahlen. Denn: Ab dem 1. Juli sinkt die Summe von 200 auf 120 Millionen Euro. Demnach muss Barça (oder ein anderer Top-Klub) - Stand jetzt - diesen Betrag berappen. Davon würden dann 20 Prozent, also 24 Millionen Euro, an Ex-Klub Real Sociedad gehen.
Ab Sommer womöglich gemeinsam für Barça unterwegs: Antoine Griezmann (links) und Lionel Messi. imago images
Sollte sich Griezmann wie erwartet der Blaugrana, dem aktuellen spanischen Meister anschließen, würde es künftig im FCB-Angriff folgendes Szenario geben: Zusammen mit Aushängeschild Lionel Messi und Stürmer Luis Suarez könnte Griezmann den besten Angriff im europäischen Fußball bilden. Für Philippe Coutinho, der vor eineinhalb Jahren vom FC Liverpool gekommen ist und ebenfalls stolze 120 Millionen Euro gekostet hat, könnte es dann eng werden - schließlich steht der Brasilianer bei den Barça-Fans nicht sehr hoch im Kurs. Der frühere Dortmunder und 105 Millionen Euro teure Ousmane Dembelé ist ebenfalls Teil des Kaders.