Unter anderem zwei spanische und drei englische Meisterschaften hat sich Yaya Touré in seiner Laufbahn gesichert, darunter auch den Champions-League-Sieg mit Barça im Jahr 2009. Jetzt folgt der Schlussstrich des passstarken und technisch versierten Ivorers.
"Ich sage es zum ersten Mal: Yaya hat beschlossen, seine Karriere als Champion zu beenden", sagte Tourés Agent Dimitri Selu gegenüber "Sport24" (zitiert via "L'Équipe"). Touré wolle künftig als Trainer arbeiten. "Er hat bereits seine Lizenz erhalten und kann ab Juni Assistent in jedem Verein werden. Ich bin mir sicher, dass er eines Tages einen großen Klub führen und große Erfolge haben wird."
Darüber hinaus ließ der Agent über seinen Schützling, der zwischen 2011 und 2014 viermal in Folge zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt worden war, verlauten: "Das Abschiedsspiel (gegen Brighton am 9. Mai 2018; Anm.d.Red.), was ihm Manchester City gegeben hat, war im Prinzip das wirkliche Ende seiner aktiven Karriere. Yaya ist einer der besten afrikanischen Spieler und hatte eine der schillerndsten Karrieren der afrikanischen Geschichte (drei WM-Teilnahmen; Anm.d.Red.). Natürlich will jeder Fußballer so lange wie möglich weiterspielen - und nach seiner Fitness könnte er sicherlich noch weitere fünf Jahre auf höchstem Level spielen." Doch nun ist eben Schluss - vielleicht auch, weil zuletzt eine eher unglückliche Rückkehr zu seinem Ex-Klub Olympiakos Piräus zwischen September und Dezember 2018 folgte. Der Vertrag wurde zackig wieder aufgelöst.
Mit 17 Titeln in 18 Jahren Profi-Zeit (darunter auch die Afrika-Meisterschaft 2015) verabschiedet sich der großgewachsene Ballverteiler also von der Bühne - und hinterlässt auch die eine oder andere besondere Geschichte.
Der Streit mit Guardiola - und die Kuchen-Story
So quellt zwischenzeitlich im Jahr 2016, weil Touré immer weniger unter Trainer Pep Guardiola bei den Citizens spielt, ein Streit auf. Sein Berater verkündet damals deshalb: "Ich erkläre offiziell, dass Yaya bereit ist, für ein Gehalt von einem Euro pro Woche ablösefrei zu einer der Top-Sechs-Mannschaften in England zu wechseln. Yaya hat viele Angebote aus verschiedenen Ländern erhalten, gut dotierte Angebote. Aber wir haben entschieden, die nächste Saison Guardiola zu widmen." Und: "Wenn meine Großmutter Trainer bei den Bayern wäre, wären sie immer noch Meister. Das ist die Kontinuität bei Guardiolas Karriere-Entscheidungen: Er kommt bei einem Klub mit viel Geld an, der bereits ohne ihn Titel gewonnen hat."
Über Lionel Messi ("Lionel hat seinen Fokus immer auf den Fußball gerichtet") sagt Touré einmal im Jahr 2015: "Wir haben in der letzten Champions-League-Saison gegeneinander gespielt. Tatsächlich haben wir sogar in den beiden letzten Spielzeiten gegeneinander gespielt. Letztes Jahr in der Umkleidekabine hat er gescherzt, dass er mich tunneln wird. Dann habe ich gesehen, wie er zwei meiner Mitspieler getunnelt hat und gedacht, ich wäre als nächster dran. Immer wenn er in meine Nähe kam, habe ich innerlich geschrien: 'Bitte nicht, bitte tunnele mich nicht!'. Ich hatte Angst, dass er mich vor meiner Familie blamiert."
Gemeinsame Tage bei Barça: Gerard Piqué, Carles Puyol, Lionel Messi und Yaya Touré. imago images
Und dann gibt es da die Story mit dem "enttäuschenden Kuchen" im Jahre 2014: An seinem damaligen Geburtstag erhält der Ivorer, der die Skyblues als Mittelfeldspieler mit 20 Toren (!) zum Titel schießt, nur einen Kuchen von Manchester City - und erwägt deswegen direkt einen Wechsel. Die Bäckerei-Kunst schmeckt der Partei Touré jedenfalls ganz und gar nicht. "Er hat einen Kuchen bekommen. Aber als Roberto Carlos Geburtstag hatte", echauffierte sich Berater Seluk gegenüber der "BBC", "bekam er vom Präsidenten Anschi Machatschkalas einen Bugatti". Das, erklärt Seluk schnell, habe man zwar von den City-Besitzern nicht erwartet, persönliche Worte jedoch sehr wohl. "Das ist das Mindeste, was sie tun müssen, wenn er Geburtstag hat und die ganze Mannschaft beisammen ist." Zumal die Eigner nach dem Titelgewinn selbst einen "100-Kilo-Kuchen" verspeist hätten.