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Barça verklagt Ligapräsident - CR7 braucht seine "Hater"

Primera Division, 10. Spieltag

Barça verklagt Ligapräsident - CR7 braucht seine "Hater"

Jubelfaust - alle zwei Wochen: Real Sociedads Kapitän Carlos Vela.

Jubelfaust - alle zwei Wochen: Real Sociedads Kapitän Carlos Vela. imago

Real Sociedad: unkonstant, aber großherzig

Auf eine Niederlage folgt ein Sieg, dann eine Niederlage, dann ein Sieg usw. Dieses Spielchen betreibt Real Sociedad inzwischen schon seit sechs Spieltagen, jüngst gewannen die Basken zu Hause mit 3:0 gegen Alaves und schoben sich so auf Rang sieben vor. Vor der Auswärtspartie in Leganes, die die Basken gemäß der Serie wieder verlieren werden, wusste die "Marca" eine nette Randgeschichte zu erzählen: Ein Obdachloser namens Ruben lebte seit drei Jahren auf der Straße, vor etwa acht Monaten schlug er gemeinsam mit seinem Hund seinen Schlafplatz am Anoeta vor dem Block 20 auf. Der Klub entschied sich nun, dem Mann eine neue Chance zu geben: Ruben bekam einen Arbeitsvertrag für zwei Monate im Wartungsteam des Klubs. Wenn der 35-Jährige seine Sache gut macht, wird der Vertrag verlängert. "Ich habe angefangen zu glauben, es gäbe keine guten Menschen mehr. Nach so vielen Schicksalsschlägen verliert man die Hoffnung, aber das hier ist anders", sagte er. Inzwischen hat er wieder einen festen Wohnsitz.

Ronaldo: "Meine größte Inspiration war immer ich selbst"

Am Samstagnachmittag(16.15 Uhr) spielt Real Madrid bei Aufsteiger Alaves vor. Der letzte Heimsieg der Basken über die Königlichen in der Liga liegt allerdings bereits 85 Jahre zurück (2:0, 1931). Wartet ein Schützenfest der Blancos? Wenn es nach der jüngsten Bilanz des Neulings gegen die Spitzenmannschaften geht, dann muss die Elf von Trainer Zinedine Zidane höllisch aufpassen. Alaves rang Atletico einen Punkt ab (1:1), gewann sensationell mit 2:1 in Barcelona. Zuletzt blieb der Außenseiter allerdings dreimal sieglos (zwei Niederlagen, ein Remis).

Als ich bei Real Madrid unterschrieb, war ich ein Mann - bei meiner Ankunft in Manchester war ich noch ein Junge.

Cristiano Ronaldo über "Vater-Figur" Sir Alex Ferguson

Ein bemerkenswertes Interview gab indes Cristiano Ronaldo dem "Coach Magazine". Der formschwache Europameister erklärte sein Erfolgsgeheimnis: "Man muss die Kommentare von negativ eingestellten Menschen nutzen und sich dadurch weiter motivieren. Ich brauche meine Hater - sie haben mir geholfen, meine Erfolge zu erreichen." Die nötige Reife zum Weltstar brachte ihm die Zeit auf der Insel. "Ich sehe Sir Alex Ferguson als eine Art Vater-Figur. Alle meine Trainer waren wichtig für mich, doch als ich bei Real Madrid unterschrieb, war ich ein Mann - bei meiner Ankunft in Manchester war ich noch ein Junge", so CR7 über den damaligen United-Coach.

Abschließend warf der 31-Jährige noch ein: "Meine größte Inspiration war immer ich selbst. Niemand leistet mehr Einsatz als ich." Das werden seine Kritiker zumindest aktuell anders sehen, nach auskurierter Verletzung hat Cristiano Ronaldo erst zwei Ligatore (in sechs Spielen) auf dem Konto. Vielleicht ist aber Alaves der richtige Gegner, um seine "Hater" ruhig zu stellen.

Youngster Niguez hängt an Coach Simeone

Stadtrivale Atletico greift erst am Abend (18.30 Uhr) ein, will den Königlichen möglichst auf den Fersen bleiben. Im Vicente Calderon nehmen die Rojiblancos Malaga in Empfang, die jüngsten Ergebnisse im direkten Vergleich geben Hoffnung. Vier der letzten fünf Heimspiele (bei einer Punkteteilung) gegen die Andalusier wurden gewonnen. "Wir wollen oben bleiben, deswegen musst du so oder so gegen Malaga gewinnen", erklärte Abwehr-Routinier Juanfran im Vorfeld.

Für verdutzte Gesichter sorgte unter der Woche Bayern-Schreck Saul Niguez (21), der zu seiner Zukunft befragt wurde. "Solange Simeone hier ist, braucht man sich keine Gedanken über die Zukunft von Saul machen", so sein klares Statement. Coach Diego Simeone allerdings besitzt nur noch Vertrag bis 2018, Niguez bis 2021. Ein Abschied ist also nicht ausgeschlossen. Glaubt man spanischen Medienberichten, würde sich der Linksfuß mit einem Wechsel in die Premier League einen Traum erfüllen. Bei dieser Meldung dürften die englischen Investoren gleich die Geldbeutel zücken.

Barcelona verklagt Ligapräsident Tebas

FC Barcelona jubelt

Zu provokant gejubelt? Der FC Barcelona nach dem 3:2 in Valencia - kurz darauf kam die Flasche geflogen. imago

Eine Plastikflasche und kein Ende: Noch immer ziehen die Vorkommnisse in Valencia vom vergangenen Wochenende ihre Kreise rund um Barcelona, so dass das Heimspiel gegen Schlusslicht Granada am späten Samstagabend (20.45 Uhr) ein wenig in den Hintergrund tritt. Barça hatte vor der Fankurve der Gastgeber das späte 3:2 bejubelt, als Neymar und Luis Suarez von einer aus dem Valencia-Fanblock geworfenen Plastikflasche getroffen worden waren. Zwar erhielt Valencia eine Geldstrafe in Höhe von 1500 Euro, viele verurteilten jedoch auch die Katalanen, den Vorfall heraufbeschworen zu haben.

Auch Ligapräsident Javier Tebas kritisierte das "provokante Verhalten" der Barça-Akteure und wies den Spielern zumindest eine Teilschuld an den Vorfällen zu. Das fand man in Barcelona so gar nicht lustig – die Katalanen zeigten Tebas wegen dessen Äußerungen vor dem höchsten Sportgericht des Landes (TAD) kurzerhand an! Tebas' Aussagen seien "unverantwortlich und eines Sportfunktionärs unwürdig", sagte FCB-Präsident Josep Maria Bartomeu. Zugleich entzog der Klub dem 54-Jährigen offiziell das Vertrauen. Barcelona zeigte neben Tebas auch einige Mitglieder der Disziplinarkammer an. Nach Ansicht des Klubs hätten die beschuldigten Funktionäre das Geschehen falsch beurteilt und mit ihren öffentlichen Äußerungen ihre Glaubwürdigkeit verloren.

Als Messi traf und in der Kurve feierte, habe ich auch gesehen, wie Neymar die Valencia-Fans beleidigt und provoziert hat.

Der 17-jährige Flaschenwerfer aus Valencia

Inzwischen hat sich der 17-jährige Flaschenwerfer mit einem Brief an eine lokale Radiostation gewendet - und vertritt die gleiche Meinung wie Tebas. Er bereue die Tat zutiefst, "aber als Messi traf und in der Kurve feierte, habe ich auch gesehen, wie Neymar die Valencia-Fans beleidigt und provoziert hat". Die Flasche sei beinahe leer gewesen, habe aber gefühlt gleich fünf Barcelona-Spieler getroffen.

Kurzfristig dürfte Barcelona das Verletzungspech in der Abwehr beschäftigen. Beim Finale des Catalunya-Cups gegen Espanyol (0:1) kickten die Blaugrana mit einer B-Elf, doch mit Jeremy Mathieu zog sich ausgerechnet einer der namhafteren Akteure eine Wadenverletzung zu. Jordi Alba, Gerard Piqué und Aleix Vidal fallen bereits verletzungsbedingt aus. Der von Fluminense ausgeliehene Marlon Santos begann gegen Espanyol und könnte eine Alternative sein, wenn es am Samstagabend gegen Granada geht.

msc/las