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Umbruch bei Machatschkala: Stars vor dem Absprung

Russland: Klub-Boss in finanziellen Schwierigkeiten?

Umbruch bei Machatschkala: Stars vor dem Absprung

Auch die Zukunft von Samuel Eto'o steht bei Anschi Machatschkala in den Sternen.

Auch die Zukunft von Samuel Eto'o steht bei Anschi Machatschkala in den Sternen. imago

Nach den Großinvestitionen in der Vergangenheit muss der Verein nun scheinbar kleinere Brötchen backen. Statt auf teure Neuzugänge werde man in Zukunft verstärkt auf Jugendspieler setzen, kündigte der Klub in einer Mitteilung am Mittwoch mit. Aufsichtsratschef Konstantin Remtchukov kündigte zudem via Twitter an, dass viele teure Spieler den Verein verlassen würden, um das Budget um 50 bis 70 Millionen US-Dollar zu entlasten.

Als Hintergrund des doch überraschenden Schwenks werden finanzielle Schwierigkeiten von Klubbesitzer Sulejman Kerimov vermutet. Jüngst waren die Aktien des Kaliherstellers Uralkali, bei dem der milliardenschwere Oligarch Hauptanteilseigner ist, um bis zu einem Viertel eingebrochen.

Remtchukov hingegen behauptete, dass der ausbleibende Erfolg seit 2011 für die Neuausrichtung verantwortlich sei: "Wir haben es nicht geschafft, schnell erfolgreich zu sein", schrieb er: "Anschi wird für die mittelfristigen Ziele nun seine Jugendabteilung entwickeln."

Wie es nun mit dem hochdotierten Starensemble weiter geht, steht somit in den Sternen. Erst in diesem Sommer holte Anschi für viel Geld die russischen Jungstars Igor Denisov (Zenit St. Petersburg) und Alexander Kokorin (Dynamo Moskau). Zudem soll es zu schweren Zerwürfnissen zwischen dem Klub und Eto'o gekommen sein. Der Kameruner soll mit einem kolportieren Jahresgehalt von 20 Millionen Euro der bestbezahlte Fußballer auf diesem Planeten sein. Angeblich will Anschi seinen abwanderungswilligen Spielern, zu denen auch der brasilianische Spielmacher Willian zählen soll, bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber behilflich sein.

Meulensteen muss gehen - Gadzhiev kehrt zurück

Der ausbleibende Erfolg führte bereits kurzfristig zu Personaländerung. Denn dem niederländischen Trainer René Meulensteen, der erst im Sommer seinen Landsmann Guus Hiddink ersetzt hatte, wurde die sportliche Wende nicht mehr zugetraut, der Coach seines Amtes entbunden. Nach vier Spieltagen liegt Machatschkala noch ohne Sieg im hinteren Feld der Tabelle.

Der neue Mann ist ein alter Bekannter: Gadzhi Gadzhiev war schon zwischen September 2010 und Dezember 2012 für Machatschkala verantwortlich. Bereits am kommenden Wochenende könnte der 67-Jährige im Spiel bei Zenit St. Petersburg sein Comeback auf der Bank feiern.