Um was es in dieser Partie ging, war beiden Teams von Anfang an anzumerken. Die Intensität war extrem hoch, die Zweikampfführung stets an der Grenze des Erlaubten. Chancen waren aber vor allem in der Anfangsphase eher Mangelware. Die Gäste aus Derby versuchten es häufig mit langen, hohen Bällen, die Schlussmann Casilla in Libero-Manier klärte. Leeds zeigte die etwas durchdachtere Spielanlage und probierte es oft über die aufgerückten Außenverteidiger Dallas und Ayling.
Das 1:0 fiel dann in einer Phase, in der durch viele Fouls kaum Fußball gespielt wurde: Phillips brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld, der Ball sprang vom Pfosten direkt auf den Fuß von Dallas. Aus kurzer Distanz blieb der Außenverteidiger ganz cool - 1:0 (25.)! Die Gäste traten offensiv über weite Strecken so gut wie gar nicht in Erscheinung. Umso überraschender der Ausgleich unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff: Der kurz zuvor eingewechselte Marriott nutzte ein Missverständnis zwischen Casilla und Cooper bei einem Klärversuch eiskalt aus - 1:1 (45.).
Direkt nach der Pause legte Derby noch einen drauf. Es waren erst ein paar Sekunden gespielt, als Mount nach einer Unaufmerksamkeit in der Leeds-Defensive zur Stelle war und im Fallen das 2:1 erzielte (46.). Nun entwickelte sich eine völlig offene Partie, beide Abwehrreihen zeigten aber deutliche Schwächen. Cooper ließ sich gegen Bennett zu einem völlig unnötigen Foul im Strafraum hinreißen, Wilson bleibt vom Punkt eiskalt - 3:1 (58.). Dies ließen die Gastgeber nicht lange auf sich sitzen: Nur vier Minuten später dribbelte sich Dallas aus abseitsverdächtiger Position von links in den Sechzehner und schloss schön ins lange Eck ab - 2:3. Alles deutete auf Verlängerung.
Derby zeigt sich eiskalt
Nach einer kurzen Verschnaufpause stieg die Intensität wieder an. Berardi holte sich durch zwei unnötige Fouls die Gelb-Rote-Karte, es gab also mehr Platz auf dem Feld (78.). Beide Teams wollten doch noch in den 90 regulären Minuten eine Entscheidung herbeiführen. Derby zeigte sich effektiver: Zunächst scheiterte Wilson noch am Pfosten (84.). Als Leeds im direkten Anschluss den Ball wieder verlor, machte es Marriott besser und überlupfte mit dem rechten Außenrist Casilla und erzielte das entscheidende 4:2 aus Derby-Sicht. Zwar versuchte Leeds nochmal alles nach vorne zu werfen, die Gäste spielten die letzten Minuten aber abgezockt herunter und zogen letztlich verdient ins Finale um den Aufstieg ein.
Dort kommt es zum Wiedersehen zweier Chelsea-Legenden: Frank Lampard als Derby-Coach trifft auf John Terry, der mittlerweile als Co-Trainer von Aston Villa arbeitet.