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Infantino spricht sich für Frauen-WM mit 32 Nationen aus

FIFA-Boss plant außerdem weitere Turniere

Infantino spricht sich für Frauen-WM mit 32 Nationen aus

Hat einiges vor bezüglich Frauen-Fußball: Gianni Infantino.

Hat einiges vor bezüglich Frauen-Fußball: Gianni Infantino. imago images

Der Gastgeber der nächsten Frauenfußball-WM in vier Jahren steht noch gar nicht fest, da drückt der Fußball-Weltverband (FIFA) plötzlich auf das Tempo. Schon das Turnier 2023 soll nach dem Willen von FIFA-Präsident Gianni Infantino mit 32 statt wie in Frankreich mit 24 Nationen ausgetragen werden. Das erklärte der Schweizer am Freitag in Lyon auf der Abschluss-Pressekonferenz der WM.

Damit soll dem weltweit gestiegenen Interesse am Frauen-Fußball Rechnung getragen und mehr Nationen die Möglichkeit gegeben werden, sich auf der Weltbühne zu präsentieren. Bei der WM schauten weltweit nach FIFA-Angaben mehr als eine Milliarde Menschen zu. Zudem sprach sich der 49-Jährige für die Einführung einer Weltliga und einer Klub-Weltmeisterschaft der Frauen analog zu den Männer-Wettbewerben aus: "Die Klub-WM soll so schnell wir möglich kommen."

"Alles hat fabelhaft funktioniert"

Das WM-Turnier in Frankreich lobte der FIFA-Boss zwei Tage vor dem Finale zwischen den USA und den Niederlanden am Sonntag (17 Uhr, LIVE! bei kicker.de, live bei der ARD und live bei DAZN) in Lyon überschwänglich. Er sei sehr beeindruckt von der Organisation sowie den Leistungen der Spielerinnen. Viele Menschen hätten zum großartigen Turnier beigetragen. "Alles hat fabelhaft funktioniert. Diese Frauen-WM war phänomenal, war unglaublich, war emotional, war leidenschaftlich, war fantastisch, war groß. Es war die beste Frauen-WM aller Zeiten."

Die Aufstockung auf 32 Mannschaften macht sicherlich Sinn angesichts des stark gestiegenen Niveaus und des Interesses der Fans. Auch der unübersichtliche Qualifikationsmodus vom Übergang der Gruppenphase in die erste K.-o.-Runde (Achtelfinale) wäre hinfällig. Allerdings gibt es bei der schnellen Umsetzung ein Problem: den Faktor Zeit. Erst vor einigen Wochen hat das Bewerbungsverfahren für die Frauen WM 2023 begonnen - natürlich unter der Voraussetzung, sie für 24 Teilnehmer zu organisieren. Neun Länder haben sich um die Gastgeber-Rolle beworben, eine extrem hohe Zahl. Darunter sind auch Nord- und Südkorea, die das Turnier gemeinsam ausrichten wollen.

"Ich hoffe, das Council folgt mir"

Die Entscheidung über die Vergabe des Turniers in vier Jahren steht aber eigentlich erst bei der Council-Sitzung im März 2020 auf dem Programm. Zunächst müsste das Gremium die Aufstockung auf 32 Teams erst einmal beschließen. "Ich hoffe, das Council folgt mir, sonst werde ich weiter darauf bestehen", sagte Infantino. Mit seinem Plan, schon die Männer-WM 2022 in Katar mit 48 statt 32 Teams zu spielen, war Infantino vor Wochen gescheitert. Diese Mammut-WM soll erst 2026 kommen.

Laut dem FIFA-Chef wolle man in dem Fall eines positiven Beschlusses des Councils allen bisherigen Bewerbern die Chancen einräumen zu überlegen, ob sie die Frauen-WM auch mit 32 Teams organisieren können. "Es kann sein, dass es dann zu Verzögerungen bei der Vergabe der Frauen-WM kommt", räumte Infantino ein. Zudem der Weltverband dann weitere Projekte anschieben und Maßnahmen ergreifen müsste, um den weltweiten Frauenfußball weiter zu fördern.

Höhere Preisgelder

Infantino kündigte an, die bereits für das Turnier in Frankreich auf 30 Millionen US-Dollar (rund 26,3 Millionen Euro) erhöhten Preisgelder für die nächste WM noch einmal zu verdoppeln. Auch das schon beschlossene Gesamt-Investment der FIFA für den Frauenfußball in den kommenden Jahren soll um 100 Prozent auf dann eine Milliarde US-Dollar steigen.

dpa/mag

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