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Trotz Endler-Show: Chile gegen US-"B-Elf" ohne Chance

Rapinoe, Morgan & Co. bleiben auf der Bank

Trotz Endler-Show: Chile gegen US-"B-Elf" ohne Chance

Verhinderte eine höhere Niederlage: Chiles Keeperin Endler

Verhinderte eine höhere Niederlage: Chiles Keeperin Endler imago images

Nach dem 13:0-Rekordsieg gönnte die amerikanische Nationaltrainerin Jillian Ellis fast der kompletten Stammelf eine Pause. Im Vergleich zum Thailand-Spiel wechselte die 52-Jährige insgesamt siebenmal: Krieger, Sauerbrunn, Brian, Press, Llyod und Pugh begannen für O'Hara, Dunn, Mewis, Lavelle, Heath, Morgan und Rapinoe. Somit konnte die Fünf-Tore-Frau Morgan nicht weiter an ihrem Torekonto schrauben.

Chiles Nationalcoach Jose Letelier hatte nach der couragierten Leistung gegen Schweden nur wenig Anlass zu wechseln. Gegenüber dem 0:2 im ersten WM-Spiel der Geschichte beließ er es bei einer Veränderung: Soto startete für Aedo.

Ellis' zweite Reihe lässt keine Zweifel aufkommen

Von Beginn an war deutlich, wie die Rollen im zweiten Gruppenspiel beider Teams verteilt waren: Die USA setzten auf viel Ballbesitz und wurden vor allem über die Außen gefährlich. Die Chileninnen hingegen igelten sich am eigenen Strafraum ein und kamen kaum zur Entlastung.

Dabei ging der Schachzug von US-Trainerin Ellis voll auf: Die 52-Jährige gewährte den Spielerinnen aus der zweiten Reihe eine Chance - und sollte nicht enttäuscht werden. Die "B-Elf" des amtierenden Weltmeisters lieferte vom Anpfiff weg eine höchst konzentrierte und motivierte Vorstellung.

Chiles Kreis bleibt wirkungslos

Den Torreigen eröffnete Lloyd mit einem Traumtor: Galaz hatte einen langen Ball ohne Bedrängnis direkt vor die Füße der erfahrenen Stürmerin geköpft. Die 36-jährige Lloyd nahm die Kugel von der Strafraumgrenze direkt und wurde für ihr Risiko mit dem Führungstreffer belohnt (11.). Direkt nach dem 0:1 formierte sich die chilenische Auswahl zu einem Kreis - Endler, die Nummer eins beim WM-Debütanten, nahm ihre Vorderleute eindringlich ins Gebet.

Die Worte der 27-Jährigen sollten jedoch keine Früchte tragen. Chile kam über die gesamte Spieldauer kaum über die Mittellinie, wusste die Spielfreude der US-Amerikanerinnen aber mit kleineren Fouls zu stören. Das Kombinationsspiel der US-Ladys konnten die Südamerikanerinnen dadurch zwar stoppen, nicht aber die gefährlichen Hereingaben von der Standardspezialistin Davidson: Zunächst servierte die Jüngste im US-Team für Ertz, die sich nach einer Ecke am ersten Pfosten durchsetzen konnte und Endler mit einem wuchtigen Kopfball keine Chance ließ (26.). Und dann legte die erst 20-jährige Davidson erneut per Ecke für Lloyd auf (35.). Somit ging es aus der Sicht des Rekord-Weltmeisters mit einem beruhigenden 3:0 in die Halbzeit.

Endlers Privatduell

Nach dem Seitenwechsel ging es weiterhin nur in eine Richtung. Chiles Torhüterin Endler stand unter Dauerbeschuss - und konnte ihr ganzes Können unter Beweis stellen. Ein wahres Privatduell zwischen der Spielerin von Paris St. Germain und der amerikanischen Flügelstürmerin Press entwickelte sich. Doch weder Press (48., 65., 72.) noch McDonald (62., an den Pfosten) und auch nicht Lloyd (72., Latte) konnten die chilenische Torhüterin überwinden. Am Ende standen bei Endler sieben Paraden auf dem Konto. Bei drei Turniertreffern bleibt die US-Angreiferin Lloyd vorerst stehen. Die ehemalige Weltfussballerin (2016) schob einen Strafstoß, den Huenteo an Long verursacht hatte, links am Tor vorbei (81.).

Damit blieb dem Underdog aus Südamerika eine höhere Niederlage erspart. Die Amerikanerinnen dürften trotz der vielen vergebenen Chancen ihre Ambitionen auf die Titelverteidigung untermauert haben.

Für die USA geht es am kommenden Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen Schweden um den Gruppensieg. Chile trifft ebenfalls am kommenden Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) auf Thailand.

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