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Voss-Tecklenburg: "Nicht relevant, wie viele Kameras da sind"

Bundestrainerin strebt bei der WM die Olympia-Qualifikation an

Voss-Tecklenburg: "Nicht relevant, wie viele Kameras da sind"

Das Olympia-Ticket soll es schon werden: Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem Abflug nach Frankreich.

Das Olympia-Ticket soll es schon werden: Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem Abflug nach Frankreich. picture-alliance

Martina Voss-Tecklenburg über ...

... die Vorfreude auf die WM:

"Ich bin froh, dass es jetzt endlich losgeht. Wenn man in Frankreich ankommt, sind das vom Gefühl her die letzten drei, vier Prozent. Dann wissen alle, jetzt sind es nur noch fünf Tage bis zu unserem ersten Gruppenspiel. Man spürt das jetzt, alle haben darauf hingearbeitet, und wenn wir jetzt gleich im Flieger sitzen, dann kommt das Turnier immer näher. Das ist ein gutes Gefühl."

Spielersteckbrief Popp
Popp

Popp Alexandra

Trainerinsteckbrief Voss-Tecklenburg
Voss-Tecklenburg

Voss-Tecklenburg Martina

... über die Gruppengegner:

"Es ist eine herausfordernde Gruppe. Wir haben China in Frankreich gesehen und sie haben noch mal einen richtig großen Sprung gemacht seit März. Die letzten drei Monate haben sie sehr viel zusammen trainiert. Das ist eine physisch starke Mannschaft, die ein gutes Anlaufverhalten hat und erst mal bespielt werden muss. Das haben sie gegen Frankreich gut gemacht. Da müssen wir wirklich viel auf den Platz bringen. Spanien ist eine europäische Top-Nation, sehr spielstark. Sie spielen einen etwas anderen Ballbesitzfußball als die Chinesinnen, sind aber auch auf Augenhöhe. Auf den dritten Gegner Südafrika sind wir selbst sehr gespannt, da haben wir den großen Vorteil, dass wir sie in den ersten beiden Spielen noch sehen. Vielleicht haben sie die Möglichkeit, gegen Spanien für eine kleine Überraschung zu sorgen."

... über die Verteilung der Verantwortung innerhalb der Mannschaft:

"Das wollen wir verteilen, das haben wir ganz klar gesagt. Es wäre fatal, wenn man das von einer Spielerin abhängig machen würde. Wir werden alle 23 im Turnier brauchen, das ist völlig klar. Im Spiel wollen wir das ja auch, dass jede Spielerin Verantwortung übernimmt und sich keine hinter der anderen versteckt. Wir haben eine unheimlich gute Qualität und Breite im Kader. Ich glaube sogar, dass es einen Mehrwert geben kann, wenn wir einwechseln, wenn wir Power auf den Platz bringen, wenn wir Schwächen beim Gegner erkennen und wissen, da sind Spielerinnen im Kader, die uns noch mal besser machen. Dann ist es ein hoffentlich langes Turnier, da muss man mit einer Sperre rechnen, da muss man damit rechnen, dass jemand verletzt ausfällt. Von daher bin ich froh, dass unser Kader so ausgeglichen ist."

... über die Rolle von Birgit Prinz:

"Birgit hat schon nachgewiesen, dass sie ein toller Mehrwert ist. Einmal, weil es von den Spielerinnen gewünscht war, mit einer Sportpsychologin zusammenzuarbeiten, und zum anderen, weil sie als sehr junge Spielerin schon Turniererfahrung gesammelt hat und wir jetzt mit Lena Oberdorf, Klara Bühl oder Giulia Gwinn Spielerinnen im gleichen Alter haben, die noch keine 20 sind. Wir haben ein Team, das keine hohe Anzahl an Länderspielen hat, in dem 15 Spielerinnen ihre erste Frauen-WM spielen. Deshalb ist das ein enormer Mehrwert, wenn eine Birgit Prinz neben ihrer fachlichen Kompetenz auch noch ihre eigenen Erfahrungswerte den Spielerinnen nahebringen kann."

... über den geringeren Hype als bei den Männern:

"Wir empfinden den Hype eigentlich als positiv. Wir haben jetzt noch mal über 10.000 Zuschauer gehabt in Regensburg. Es ist gut, dass die Menschen jetzt wissen, dass es eine WM gibt. Und wir haben ja einen eigenen Erwartungsdruck an uns, wir haben einen eigenen Anspruch an unsere Leistung. Da ist es nicht so relevant, wie viele Fernsehkameras da sind, sondern es ist relevant, was wir leisten können, was wir von uns selbst erwarten und ob wir mit diesem Erwartungsdruck umgehen können."

... über die Ziele bei der WM:

"Wir wollen uns nach Möglichkeit für die Olympischen Spiele qualifizieren. Das bedeutet, dass man mindestens ins Viertelfinale, eventuell sogar ins Halbfinale kommen muss. Wenn wir das schaffen, dann sind wir sehr weit im Turnier, dann wäre der erste richtig große Schritt getan und alles andere ist dann on top."

Susanne Müller

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