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Nach Umbruch: Frankfurts "gute Mischung"

FFC gibt sich Bescheiden vor dem Saisonstart

Nach Umbruch: Frankfurts "gute Mischung"

Blickt gespannt der neuen Saison entgegen: Matt Ross.

Blickt gespannt der neuen Saison entgegen: Matt Ross. imago

Die Abgänge im Sommer waren schon heftig: Mit Saskia Bartusiak hat nicht nur eine absolute Führungsspielerin ihre Karriere beendet, mit Mandy Islacker ist auch noch die Bundesliga-Torschützenkönigin der vergangenen Saison zum Ligarivalen FC Bayern München gewechselt. So stehen beim FFC künftig andere Spielerinnen in der Pflicht: Die neue Spielführerin Marith Prießen, Olympiasiegerin Kathrin Hendrich, Europameisterin Jackie Groenen, die kanadische Nationalspielerin Sophie Schmidt oder auch die beiden dienstältesten FFC-Akteurinnen Ana-Maria Crnogorcevic und Desirée Schumann.

26 Spielerinnen umfasst der Kader in dieser Saison - auch da die Verantwortlichen um Trainer Matt Ross trotz des überschaubaren Etats von 1,6 Millionen Euro fleißig eingekauft haben. Fünf externe Neuzugänge und sechs Spielerinnen aus dem Zweitliga-Kader sind zur Mannschaft gestoßen, die sich nicht nur mit einem Trainingslager in Spanien auf die Runde vorbereitet hat, sondern auch mit einem dreitägigen Teambuilding-Camp in Thüringen.

Folgende Neuzugänge laufen künftig im Frankfurter Trikot auf: Mittelfeldspielerin und U-20-Weltmeisterin Margarita Gidion (22, von der SGS Essen), die 24-jährige Angreiferin Kumi Yokoyama (AC Nagano Parceiro Ladies /Japan), die dänische Nationalverteidigerin Cecilie Sandvej (27, SC Sand), US-Torhüterin Bryane Heaberlin (23, Turbine Potsdam), und die 23-jährige Angreiferin Lily Agg (Bristol City/England).

Aus dem Zweitligateam rücken die kosovarische Nationalspielerin Valentina Limani (20, Angriff), Celine Brandt (19, Mittelfeld), Alexandra Emmerling (18, Angriff), Selina Ostermeier (18, Abwehr), Bibiane Schulze Solano (18, Abwehr), und Lisa Ebert (17, Angriff) ins Bundesligateam auf. "Wir haben einen interessanten, leistungsstarken Kader zusammengestellt", erklärt Manager Siggi Dietrich. Und Ross ergänzt: "Wir haben eine gute Mischung aus Erfahrung und Talent." Verzichten muss der Trainer aber erst einmal auf seine Spielführerin Prießen, die sich Anfang der Woche einen Mittelhandbruch zugezogen hat und den Auftakt gegen Köln nach ihrer OP verpassen wird. Lily Agg hat nach einer Erkrankung in der Vorbereitung aktuell noch Trainingsrückstand.

Mit Blick auf den Kader fällt auf, dass der FFC noch stärker auf die Jugend setzt, als in der vergangenen Saison. Mit einem Altersdurchschnitt von 22 Jahren hat man den letztjährigen Schnitt noch einmal um zwei Jahre unterboten. Wenn es nach Ross geht, sollen sich die jungen Talente ähnlich gut entwickeln wie im vergangenen Jahr Tanja Pawollek und Janina Hechler. Und die sportlichen Ziele?

"Der Wettbewerb wird wieder von den zwei Welten der führenden Lizenzvereine und der klassischen Frauenfußballklubs geprägt sein. Die Qualität der Liga hat in der Breite zwar zugenommen, aber der VfL Wolfsburg, der FC Bayern und der SC Freiburg sind für mich auf den ersten drei Plätzen gesetzt", sagt Dietrich. Trainer Ross, der schon mit dem fünften Rang der Vorsaison zufrieden war, würde die letztjährigen 37 Punkte gerne "übertreffen - 40 Plus ist das Ziel". Mit Blick auf die Tabelle heißt das: "Zwischen Rang drei und sechs ist realistisch. Es ist aber auch immer möglich zu überraschen."

Im DFB-Pokal geht es nach einem Freilos in Runde eins in der zweiten Runde am 7./8. Oktober bei Bundesliga-Absteiger Bayer Leverkusen weiter. Nach 13 Frankfurter Finalteilnahmen und neun Pokalsiegen hat Ross für diese Saison einen großen Wunsch: "Das Pokalfinale in Köln, das wäre ein Traum."

Susane Müller