DFB-Pokal

"Matthias, da stehen wir auch einmal": Stielers Wunsch wird wahr

Karriere-Highlight des Schiedsrichters steht kurz bevor

"Matthias, da stehen wir auch einmal": Stielers Wunsch wird wahr

Steht vor seinem bisherigen Karriere-Höhepunkt: Schiedsrichter Tobias Stieler.

Steht vor seinem bisherigen Karriere-Höhepunkt: Schiedsrichter Tobias Stieler. imago images

Der Anruf erfolgte vor rund zwei Wochen durch Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich. "Die Nachricht kam natürlich unerwartet", gab Stieler im Interview mit "dfb.de" ganz offen zu. "Aber dafür war es umso schöner, als ich von der Finalansetzung erfahren habe. War es für Stieler aufgrund der Finalteilnahmen von Eintracht Frankfurt in den vergangenen beiden Spielzeiten als hessischer Schiedsrichter ohnehin klar, dass er nicht nominiert werden würde, hatte er auch in dieser Saison keine wirklichen Erwartungen an einen Einsatz. "Dann kann ich auch nicht enttäuscht werden", so der Kommentar Stielers, der aber anfügte, dass dies nicht heiße, "dass es nicht mein Wunsch war, dieses Ziel irgendwann zu erreichen. Ganz im Gegenteil."

Seit der Saison 2008/09 ist Stieler im Profibereich aktiv, in elf Spielzeiten pfiff er ligen- und wettbewerbsübergreifend 145 Spiele. Dass am kommenden Samstag mit der Partie zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern München (20 Uhr, LIVE! bei kicker.de) sein bislang größtes Highlight auf ihn wartet, hatte er einst spaßeshalber prophezeit: Mit der Schiedsrichtergruppe Offenbach, darunter befand sich auch sein heutiger Assistent Matthias Jöllenbeck, besuchte er 2012 das Pokalfinale zwischen Dortmund und Bayern (5:2). "Als wir dann im Olympiastadion auf der Tribüne saßen, habe ich zu ihm gesagt: 'Matthias, da stehen wir auch einmal.' Er hat einfach nur gelacht." Über die Nominierung hatte Stieler Jöllenbeck nun selbst informiert: "Ich habe ihn mit dem Satz 'Ich habe dir gesagt, da stehen wir einmal. Und jetzt ist es soweit' am Telefon begrüßt. Er hat sich wahnsinnig gefreut und war im nächsten Moment sprachlos."

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Stieler selbst fokussiert sich nun komplett auf das Finale: "Seit ich von der Ansetzung erfahren habe, wurde alles auf den 25. Mai, 20 Uhr, ausgerichtet. Ich habe mich schnell mit meinem Personal-Trainer ausgetauscht und wir haben mein Training mit Blick auf die Intensität und meine Ernährung entsprechend angepasst", so der Referee. "Natürlich hat auch eine intensive Vorbereitung auf die Mannschaften stattgefunden. Pro Tag habe ich sicher zwei bis drei Stunden investiert."

Wer am Samstagabend letztlich den Pokal in den Berliner Nachthimmel stemmen wird, ist für den Unparteiischen natürlich vollkommen irrelevant. Stieler geht vielmehr "mit dem Ziel ins Finale, dort richtige Entscheidungen zu treffen. Wenn nach dem Schlusspfiff dann niemand über uns spricht, sind wir wunschlos glücklich."

kög