DFB-Pokal

Déjà-vu in Stuttgart - Aufstand der Zweitligisten

Duisburg, Cottbus und Aachen weiter

Déjà-vu in Stuttgart - Aufstand der Zweitligisten

Der Cottbuser Doppeltorschütze Petersen (re.) jubelt gemeinsam mit Reimerink.

Der Cottbuser Doppeltorschütze Petersen (re.) jubelt gemeinsam mit Reimerink. picture alliance

Petersen gibt seine Visitenkarte ab

Für eine faustdicke Überraschung sorgte Cottbus am Mittwochabend in Wolfsburg. Der Zweitligist kegelte nach einer mutigen Vorstellung den kriselnden Bundesligisten aus dem Wettbewerb. Schon zur Pause war das Spiel so gut wie gelaufen. Petersen (2) - auf den Wolfsburg ein Auge geworfen hat - und Shao hatten gegen die desolate VfL-Abwehr drei Treffer vorgelegt, die die in Hälfte zwei bemühten Niedersachsen nicht mehr aufholen konnten.

DFB-Pokal

Dzeko sorgte zwar noch für das 1:3, zu mehr reichte es für die "Wölfe" aber nicht. Das blamable Aus im Achtelfinale erhöht den Druck auf Trainer Steve McClaren, der das vom Mutterkonzern VW vorgegebene Saisonziel Europapokal immer mehr aus den Augen verliert.

Ein böses Erwachen gab es auch im zweiten Duell Bundesligist gegen Zweitligist für den 1. FC Köln. Die "Geißböcke" unterlagen trotz Podolski, der nach seinem Außenbandriss im Sprunggelenk doch auflaufen konnte, dem MSV Duisburg und verabschieden sich aus dem DFB-Pokal. Mit zehn Minuten Verspätung startete die Partie, die Gäste zeigten sich aber hellwach. Maierhofer stellte früh die Weichen für die "Zebras", die durch Koch eine gute Viertelstunde vor Schluss zum 2:0 kamen. Terrode ließ den FC zwar noch einmal hoffen, am Ende hatte die Sasic-Elf jedoch verdient die Nase vorne und steht in der Runde der letzten Acht.

Meiers Fehlschuss bringt Entscheidung

Mit Alemannia Aachen siegte am Mittwoch auch der dritte Zweitligist über einen Erstligisten. Die Westdeutschen setzten sich mit 5:3 (1:1, 0:0) im Elfmeterschießen gegen Eintracht Frankfurt durch. Die Hessen mussten lange Zeit in Unterzahl agieren, nachdem Schwegler bereits in der 14. Minute wegen einer Notbremse das Feld verlassen wurde. Aachen hatte danach optische Vorteile, doch die Eintracht blieb bei den Gegenstößen gefährlich. In der regulären Spielzeit fielen aber hüben wie drüben keine Treffer. Dies holten dann Höger (93.) und Fenin (99.) in der Verlängerung nach. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, doch die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen. Dort sorgte Frankfurts Meier mit seinem verschossen Versuch für die Entscheidung, bei den Alemannen behielten alle Schützen die Nerven.

Erneute Packung für tapfere Stuttgart

Cacau gegen Thomas Müller

Der FCB fertigt erneut Stuttgart ab: Müller (re.) setzt sich akrobatisch gegen Cacau durch. picture alliance

Es war eine mehr als würdige Neuauflage des Spektakels, welches sich der VfB Stuttgart und der FC Bayern München bereits am Sonntag lieferten. Und wieder hatten die Bayern das bessere Ende für sich, siegten mit 6:3 (2:2). Es war ein Pokalfight, der alles beinhaltete, was das Fußballherz begehrt. Ständige Spielstandwechsel, verschossen Elfmeter, Gelb-Rote Karten und, und und ...

Zunächst sah es aber gar nicht danach aus. Denn die Bayern führten durch Ottl (2.) und Gomez (8.) schnell mit 2:0, die Schwaben schlugen aber in Gestalt von Pogrebnyak noch vor der Pause zurück (32., 45. + 1.). Die zweite Halbzeit war an Dramatik dann nicht mehr zu überbieten. Delpierre (77.) glich die 3:2-Führung des Rekordmeisters duch Klose (52.) aus. Dazwischen musste Boulahrouz vom Platz (67.), Gentner scheiterte mit einem Strafstoß an Bayern-Keeper Butt (74.). Danach stellten Müller (81.), Klose (86.) und Ribery (90. + 4.) den Endstand her, zudem sah auch Delpierre Gelb-Rot (87.). Die Zuschauer verabschiedeten beide Mannschaften aber mit viel Applaus.

Das Wetter machte den Kickers Offenbach, wie schon in den letzten Wochen, einen Strich durch die Rechnung. Das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg musste am Montag abgesagt werden . Tags darauf folgte dann auch das zweite 19-Uhr-Spiel. Auch in Koblenz konnte nicht gespielt werden, der 1. FC Kaiserslautern hatte somit ebenfalls vorzeitig Winterurlaub. Die beiden Partien werden nun am 19. Januar ausgetragen.

Farfan stimmt Magath milde

Goalgetter: Hoffenheims Sigurdsson feiert das 1:0, Demba Ba (re.) legte zum 2:0 nach.

Goalgetter: Hoffenheims Sigurdsson feiert das 1:0, Demba Ba (re.) legte zum 2:0 nach. picture alliance

Fünf Pflichtspiel-Siege nacheinander haben den Spielern von Schalke 04 wohl eine Verlängerung ihres Weihnachtsurlaubs beschert. Zuvor hatten die "Königsblauen" aber nochmal ein hartes Stück Arbeit zu verrichten, denn Zweitliga-Spitzenreiter Augsburg verkaufte sich teuer und machte den Magath-Schützlingen das Leben lange Zeit sehr schwer. Am Ende war es Farfan vorbehalten, den S04-Coach trotz eines glanzlosen und hart erkämpften Sieges milde zu stimmen und mit seinem tollen Schuss in den linken Winkel das Viertelfinale zu sichern.

Hoffenheim verdirbt Gladbach das Fest

Gleichzeitig fand zwischen Hoffenheim und Gladbach das einzige Bundesligaduell des Tages statt. Der Tabellenletzte der Bundesliga, Borussia Mönchengladbach, musste sich diesmal auch im Pokal geschlagen geben. Hoffenheim setzte sich verdient gegen die Frontzeck-Elf durch.

Bei Gladbach fehlte Idrissou, der aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen worden war. Daran allein war die sechste Pflichtspiel-Niederlage der Borussen in Folge aber sicherlich nicht festzumachen. Ein individueller Fehler von Keeper Heimeroth brachte Hoffenheim in Front. Die Rangnick-Schützlinge verdienten sich den Erfolg gegen viel zu harmlose Gladbacher mit Spielkontrolle, mehr Zug zum Tor und größerer Durchschlagskraft.

"Club" und Lautern ohne Blöße