Bayerns Coach Pep Guardiola nahm im Vergleich zum 4:1-Heimsieg gegen den 1. FC Köln zwei Wechsel vor: Dante erhielt den Vorzug vor Badstuber, zudem rotierte Müller auf die Bank, für ihn rückte Xabi Alonso in die Anfangsformation.
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht stellte seine Mannschaft nach der 0:1-Auswärtspleite in Darmstadt auf vier Positionen um: Anstelle von Vrancic, Pfitzner, Hochscheidt und Berggreen liefen Sauer, Reichel, Zuck und Ryu von Beginn an auf.
Im Vorfeld der Partie gab sich Lieberknecht kämpferisch und erklärte: "Wir wollen uns mit Kräften wehren und uns besser aus der Affäre ziehen als so mancher Erstligist zuletzt. Es gilt: Mehr als aufopferungsvoll, mit dem Herz am rechten Fleck, Fußball zu arbeiten!"
Das tat die Eintracht von der ersten Minute an. Der Zweitligist kämpfte, zog sich weit zurück und war darauf bedacht, sporadisch mit schnellen Vorstößen nach vorne zu kommen. Die ersten Halbchancen der Partie erspielten sich aber die Bayern: BTSV-Keeper Gikiewicz ließ eine flache Ribery-Flanke unter den Hosenträgern hindurchrutschen, hatte aber Glück, dass kein Abnehmer spekuliert hatte (4.). Nur eine Minute später verlor Ribery nach einem Foul von Kessel die Nerven - und trat gegen den Braunschweiger nach. Schiedsrichter Dr. Jochen Drees hatte das aber nicht gesehen, Ribery durfte weiterspielen (5.). Kurz darauf schoss Robben die Kugel flach neben das Braunschweiger Tor (7.).
Ribery zieht ab, Gikiewicz pariert
Ribery im Zweikampf mit Correia - der BTSV hält beherzt dagegen. imago
Das Spiel der Bayern war in der Anfangsviertelstunde linkslastig angelegt. Der FCB trug seine Angriffe meist über Alaba und Ribery vor, der Franzose war der aktivste Akteur im Offensivspiel des Rekordmeisters. Nach 20 Minuten kam er im Strafraum aus rund zwölf Metern freistehend zum Abschluss, stellte Gikiewicz aber vor keine Probleme (20.).
Mit zunehmender Spieldauer wurde Braunschweig mutiger. Die Eintracht ging leidenschaftlich zu Werke und suchte nun hin und wieder den Weg nach vorne. Dabei kam meist nur der finale Pass im letzten Drittel nicht an. Etwa in Minute 26: Nach einem Konter bediente Zuck am zweiten Pfosten Ryu, der Pass geriet aber zu weit, sodass der Südkoreaner aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf. Die Bayern waren zwar klar feldüberlegen, kamen aber - anders als in der Anfangsphase - kaum noch zum Abschluss. Die Gäste verschoben gut, erzeugten in Ballnähe oft Überzahl und machten den Bayern so das Leben schwer.
DFB-Pokal
Alaba mit einem herrlichen Freistoß
So dauerte es bis in die Schlussphase des ersten Abschnitts, ehe es mal wieder gefährlich wurde vor dem Gehäuse von Gikiewicz: Lewandowski zog nach einem Robben-Zuspiel aus 17 Metern zentraler Position ab, jagte die Kugel aber über das Gehäuse (38.). Es musste ein ruhender Ball für die Münchner Führung herhalten: Alaba zirkelte einen Freistoß aus rund 20 Metern halblinker Position punktgenau unter die Latte - ein traumhaftes Tor (45.+1).
Von dem Rückstand ließ sich Braunschweig aber nicht entmutigen - und bewahrte sich seine freche Spielweise auch im zweiten Abschnitt. Die Niedersachsen drangen hin und wieder über die Mittellinie, verstrickten sich aber stets bevor es gefährlich wurde.
Götze legt das beruhigende 2:0 nach
Götze zieht ab, Decarli kommt zu spät - und kann den Einschlag nicht verhindern: 2:0! imago
Auch die Bayern ließen die letzte Entschlossenheit im Angriff vermissen. So bedurfte es einer Einzelaktion, um das zweite Tor nachzulegen: Robben setzte Götze an der Strafraumkante in Szene, dieser spielte zwei Braunschweiger aus und traf - 2:0 (57.). Wenig später zog Robben zu unplatziert ab (61.), und Alaba fand aus spitzem Winkel seinen Meister in Gikiewicz (64.).
Die Bayern legten nun den Schongang ein und nahmen das Tempo etwas heraus. Zwar gaben die Münchner weiter den Ton an und zogen ihr gewohntes Ballbesitz-Spiel auf, waren vor dem Braunschweiger Gehäuse aber nicht so zielstrebig und spielten zu selten vertikal in die Spitze.
Erst mit Anbruch der Schlussviertelstunde ergab sich für die Guardiola-Elf mal wieder eine Gelegenheit - nach einem ruhenden Ball: Ecke Robben, Kopfball Schweinsteiger, doch Gikiewicz hatte wenig Mühe (75.). Braunschweig hatte in den Schlussminuten den Glauben an die Sensation verloren, ergab sich zwar nicht, lief aber nur noch hinterher.
Müller bringt nochmal frischen Wind
Der eingewechselte Müller sorgte in den letzten Minuten nochmal für Schwung: Erst verfehlte er von der Strafraumgrenze mit seinem Flachschuss das Ziel (86.), dann jagte er das Spielgerät in Rücklage über das Gehäuse (88.) und traf dann nur das Außennetz (89.). So blieb es beim verdienten 2:0 für die Münchner.
Die nächste Aufgabe steht dem FCB am Samstag (15.30 Uhr) in der Bundesliga bevor: Dann gastiert die Guardiola-Elf in Hannover. Braunschweig ist bereits um 13 Uhr gegen Schlusslicht St. Pauli gefordert.