Bielefelds Trainer Norbert Meier veränderte seine Startelf nach der 1:2-Heimniederlage gegen den VfL Osnabrück auf zwei Positionen: Kluge nahm Brinkmanns Platz vor der Abwehr ein, hinter der einzigen Spitze Klos begann Müller für Testroet. Auch auf der Gegenseite gab es zwei personelle Wechsel zu vermelden: Alois Schwartz brachte im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern Achenbach für Paqarada sowie Bohaddouz für Wooten.
Beide Trainer hatten im Vorfeld der Partie keinen Favoriten ausmachen wollen, und so war es auch nicht allzu erstaunlich, dass die Hausherren zunächst das Kommando übernahmen. Chancen waren aber Mangelware, oft blieb es bei Hereingaben, denen es an Esprit und Abnehmern mangelte. Nach gut einer Viertelstunde kamen auch die Gäste besser ins Spiel, unterstützt von zahlreichen Foulspielen der Bielefelder rund um den eigenen Strafraum. Bis auf einen Achenbach-Versuch von halbrechts blieben die Standards harmlos, Schwolow parierte ohne große Mühe (16.).
In der Folge entwickelte sich ein Geduldsspiel. Keine Elf war bereit, Risiko zu gehen und die defensive Stabilität aufs Spiel zu setzen. Den körperlich besseren Eindruck machten die Hausherren, die einen Großteil der direkten Duelle für sich entschieden. Im letzten Drittel haperte es aber mit der Durchschlagskraft, erst Kluge kam dem Gästetor einmal zu Nahe - per Fernschuss (36.).
Schuppan überrascht SVS
Auch Sandhausen bot in der Offensive Magerkost, den einzigen Torschuss aus dem Spiel heraus verzeichnete Thiede, der aus halblinker Position knapp rechts vorbei schlenzte (38.). Als sich der Zweitligist scheinbar schon zum Pausentee in der Kabine wähnte, schlug Schuppan aus dem Nichts zu: Dick säbelte einen Freistoß knapp hinter der Mittellinie in Richtung Fünfmeterraum, wo der aufgerückte Schuppan die Kugel ziemlich unbehelligt in die Maschen verlängerte (42.).
DFB-Pokal
In Abschnitt zwei schien sich Sandhausen zunächst gefangen zu haben und drückte den Gastgeber zunächst in dessen Hälfte. Um brenzlige Situationen vor dem Arminentor zu generieren, präsentierte sich die Schwartz-Elf jedoch weiter zu ideenlos. Vielmehr war es die Truppe von Meier, die dank Dicks Standardkünsten wieder die Oberhand gewann.
Klos packt den Hammer aus
Ein solcher ruhender Ball führte auch zum zweiten Treffer: Statt vor das Tor schlug Dick eine Ecke von rechts auf die Strafraumgrenze. Dort wartete Klos, der den Ball spektakulär volley direkt an die Unterkante der Latte und von dort in die Maschen "zimmerte" (57.)! Von diesem Gegentreffer sichtlich geschockt, ließ sich der Gast kurz darauf den nächsten Gegentreffer einschenken. Erneut war Dick zur Stelle, sein aufsetzender Freistoß nahe der linken Eckfahne schlug ohne weitere Berührung flach ein (60.).
Sandhausen war in dieser Phase komplett von der Rolle, Müller schoss nur acht Minuten nach dem 2:0 allein vor Riemann zum 4:0 ein (64.). Logischerweise verlegte sich der DSC auf die Verwaltung des Resultats, vollumfänglich gelang das Klos & Co. aber nicht: Nach einem Achenbach-Freistoß aus dem Halbfeld durfte der eingewechselte Kübler freistehend zum Ehrentreffer einköpfen (76.).
Bis zum Schlusspfiff geschah nicht mehr viel: Sandhausen wollte sich nicht noch einen Treffer einfangen, und Bielefeld ließ die Zeit herunterlaufen. Der Drittligist feierte also ein Erfolgserlebnis und steht in der 2. Runde, während das Team aus der 2. Liga komplett enttäuschte und weiter auf den ersten Pflichtspielsieg in der neuen Saison wartet.
Am Samstag (14 Uhr) empfängt Arminia Bielefeld den SC Fortuna Köln. Bereits am Freitag (18.30 Uhr) gastiert Sandhausen beim FC St. Pauli.