Heidenheims Trainer Frank Schmidt stellte nach dem 2:1-Sieg zum Drittliga-Auftakt gegen die Offenbacher Kickers gleich auf vier Positionen um. Die Doppelsechs bildeten Sauter und Weil statt Klarer und Wittek. Rechts offensiv ersetzte Rühle Ludwig, Heidenfelder agierte in vorderster Front statt Spann.
Sein Gegenüber Thomas Schaaf setzte im ersten Pflichtspiel der Saison auf drei Neuzugänge, die allesamt in der Abwehrkette aufliefen: Mit dem neuen Kapitän Fritz (rechts) bildeten Papastathopoulos, der der Einfachheit halber auch nur Sokratis auf dem Trikot stehen hat, und Wolf innen sowie Schmitz auf links die Viererkette. Im Angriff gab Schaaf dem jungen Thy und Rückkehrer Rosenberg den Vorzug, Arnautovic blieb zunächst auf der Bank.
Bremen kam zunächst etwas besser in die Partie, verzeichnete durch Hunt und Rosenberg in den Anfangsminuten erste, allerdings wenig gefährliche Torschüsse. Heidenheim zeigte keinen übermäßigen Respekt, die Hausherren spielten munter mit und rückten immer wieder gut vor, auch wenn sie viel Wert auf die nötige Absicherung legten.
So spielte sich das Geschehen ohne echte Höhepunkte zwischen den Strafräumen ab. Heidenheim wurde mutiger, deutete durch Schnatterer (20.) und Sirigu (25.) Torgefährlichkeit an - und wurde dann kalt erwischt. Sokratis stoppte einen FCH-Angriff mit einem harten Einsatz gegen Essig, Werder konterte schnell und setzte die Kugel in Person von Rosenberg aus 19 Metern hoch in die Maschen (33.).
Der Führungstreffer der Norddeutschen brachte allerdings keinen Bruch ins Spiel. Heidenheim stand weiterhin sicher, lediglich Thy sorgte mit einer Einzelaktion vor dem Pausenpfiff noch für einen kleinen Aufreger, als er aus 14 Metern verzog (41.).
DFB-Pokal
Der zweite Durchgang begann zunächst sowohl personell als auch spielerisch unverändert, sollte jedoch ab der 51. Minute ungemein an Fahrt aufnehmen. Ein Flankenversuch von Marin endete an Tausenpfunds Arm - der gut postierte Schiedsrichter Dr. Jochen Drees zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Marin trat zum schmeichelhaften Strafstoß an, machte es FCH-Schlussmann Lehmann mit dem halbhoch nach links getretenen Ball leicht, das vorentscheidende 0:2 zu verhindern.
Heidenheim blieb im Spiel und sollte bald noch viel bessere Aussichten haben. Nach einem Foul von Wolf an Schnatterer schnappte sich Sauter die Kugel und schlenzte das Leder aus 22 Metern über die Mauer ins Netz (57.). Der Jubel war noch nicht ganz verklungen, da setzte Schnatterer noch einen drauf: Bei einem Pass von Essig war er wacher als Wolf und brachte allein vor Wiese den Ball sicher im Tor unter (59.). Innerhalb von nur zwei Minuten hatte der Außenseiter das Spiel gedreht.
Nicht nur beim Elfmeter ein starker Rückhalt: FCH-Keeper Frank Lehmann. getty images
Bremen war nun gefordert, Schaaf brachte schnell Ekici und Arnautovic, wenig später auch Wagner. Gefährlicher blieben aber die Heidenheimer: Weils Treffer fand wegen Abseits zu Recht keine Anerkennung (65.), Sirigu brachte freistehend die Kugel nicht an Wiese vorbei (67.), Sauter jagte das Leder drüber (80.).
Erst nach und nach erhöhte Werder den Druck, konnte Heidenheim erst in der Nachspielzeit am eigenen Strafraum einschnüren. Mit einem Kopfball von Wagner (78.) und einem Marin-Schlenzer (90. + 1) hatte Keeper Lehmann keine Probleme, nach einer Ecke drosch Schnatterer das Leder nach einem Wolf-Schuss weg (85.). Mehr hatte Werder nicht zu bieten und verabschiedet sich so früh aus dem Wettbewerb, während Heidenheim sich auf einen weiteren Pokal-Feiertag freuen kann.
Zunächst geht es aber bereits am kommenden Mittwoch in der Liga weiter. Der FCH muss in Unterhaching ran. Für Werder Bremen beginnt die Bundesligasaison am Samstag mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern.