Kassels Trainer Christian Hock stellte gleich fünf Neuzugänge auf Anhieb in die Starformation: Keeper Domaschke, Wolf, Riske, Gerdes und Wehrendt feierten ihr Pflichtspieldebüt im Trikot der "Löwen".
Sein Gegenüber Norbert Meier stellte nach dem 1:1 in der Liga gegen den SC Paderborn auf zwei Positionen um: Ilsö und Dum mussten aus der Startelf weichen. Bröker und Lambertz durften von Beginn an ran.
Die Gäste aus Düsseldorf erwischten den besseren Start, kamen früh zu kleineren Möglichkeiten durch Bröker (2.), Rösler (5.) und Beister (9.), doch waren die noch nicht zwingend genug. Die Gastgeber aus Kassel versteckten sich dennoch keineswegs, agierten konzentriert und versuchten die Räume eng zumachen. Die Partie war nicht sonderlich hochklassig, obwohl beide Teams um ein gepflegtes Kombinationsspiel bemüht waren. Nach einer Rösler-Ecke hätte fast der Kasseler Weber für die Führung der Gäste gesorgt, doch sein Klärungsversuch ging doch über den Kasten (14.). Die Hausherren wurden mit zunehmender Spieldauer mutiger und kamen doch ihren Kapitän Mayer zu einer Schusschance, doch Ratajczak war auf dem Posten (15.).
Nachdem die Düsseldorfer einen Gang runter geschaltet hatten, wurden die "Löwen" immer mutiger und auch ballsicherer. Torchancen waren allerdings Mangelware, da auch die Defensive der Fortunen sattelfest war. Zwar hatten die Gäste mehr vom Spiel, doch in etwas Zählbares konnten sie das nicht ummünzen. Wie aus dem Nichts gingen dann die Rheinländer in Führung: Rösler bediente mustergültig Bröker, der aus kürzester Distanz das Leder über die Linie köpfte - 1:0 (25.). Das gab den Fortunen zusätzlichen Auftrieb, sie ließen die Kasseler nun nicht mehr aus ihrer eigenen Hälfte, ohne eben zwingend zu sein. Nur Röslers Freistoß (31.), den Domaschke ohne Mühe fing, war zu dieser Phase nennenswert.
Die "Löwen" waren spielerisch kaum in der Lage, den konzentrierten Gästen Paroli zu bieten. Somit hatten die Düsseldorfer keine Mühe, die Gastgeber von ihrem Tor fernzuhalten, denn sobald sie die Kugel eroberten, fehlte die zündende Idee oder die Umschaltbewegung war zu langsam. Da auch der Zweitligist zumeist mit spielerischen Mitteln nicht zum Erfolg kam, musste eine Einzelleistung für die nächste Chance herhalten. Beister setzte sich im Strafraum gut durch, zog aus zirka zwölf Metern halbrechter Position ab, doch drosch er das Leder zu überhastet in die Wolken (40.). Das war es dann auch wieder mit Offensivfußball, da die Fortunen Ball und Gegner laufen ließen.
Die Fortunen knüpften dort an, wo sie vor Beginn des Pausenpfiffs aufgehört hatten. Kassel war weiterhin ein braver Gastgeber und ließ die Gäste gewähren. Lambertz versuchte, mit einem Distanzschuss Domaschke zu überwinden, doch sein Schuss kam zu zentral auf den Kasten (50.). Wenige Zeigerumdrehungen später marschierte Beister alleine in Richtung Tor, doch Domaschke parierte glänzend (56.). Kurz darauf wäre der Keeper gleich zwei Mal machtlos gewesen, doch scheiterte Rösler zunächst per Distanzschuss nur knapp und köpft dann haarscharf vorbei (58. und 59.).
Die Gäste gingen zwar fahrlässig mit ihren vielen Gelegenheiten um, doch war der Klassenunterschied so offensichtlich, dass es nichts ausmachte. Die Hausherren fanden einfach keine Mittel, sich zu befreien. Selbst die wenigen Fehler der Düsseldorfer konnten die Kasseler nicht konsequent nutzen, geschweige denn bestrafen. In der 67. Minute kamen die Fortunen zu ihrem zweiten Treffer durch Bröker, doch stand dieser zuvor im Abseits, weswegen ihm die Anerkennung verwehrt wurde.
Auch zum Ende der Partie bot sich den Zuschauern ein gewohntes Bild: Fortuna ließ weiter den Ball und Gegner laufen, Kassel reagierte nur. In der 80. Minute setzte Rösler den endgültigen K.o. für die Hessen: Lambertz bediente den Stürmer im Strafraum - er war hauchdünn im Abseits - und vollstreckte artistisch ins linke untere Eck. In der 86. Minute fiel sogar noch das 3:0, nachdem die Gastgeber das Leder nicht aus der Gefahrenzone bringen konnten. Nutznießer war Fink, der im Fallen das Leder rechts ins Eck beförderte. Folglich sollte Düsseldorf die Partie konzentriert zu Ende spielen und das Ergebnis ohne Mühe nach Hause schaukeln.
DFB-Pokal
Am 1. Spieltag der Regionalliga Süd empfängt Hessen Kassel am kommenden Samstag die zweite Mannschaft des SC Freiburg. Fortuna Düsseldorf spielt in der 2. Bundesliga bereits am Freitag zuhause gegen den FC Ingolstadt.