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Foul-Taktik? Verwunderter Guardiola kontert Solskjaer

"Mind Games" vor dem Manchester-Derby

Foul-Taktik? Verwunderter Guardiola kontert Solskjaer

Foul-Vorgaben an die Spieler? Pep Guardiola wehrt sich vor dem Manchester-Derby.

Foul-Vorgaben an die Spieler? Pep Guardiola wehrt sich vor dem Manchester-Derby. imago

Ohne Sir Alex Ferguson wäre Ole Gunnar Solskjaer heute nicht Trainer von Manchester United. Der Norweger nennt seinen einstigen Lehrmeister noch heute ehrfürchtig "Boss", und wer ihm zuhört, meint manchmal, Ferguson selbst sprechen zu hören. Am Dienstag versuchte sich Solskjaer nun an einer weiteren Disziplin, die Ferguson einst perfektioniert hatte - den "Mind Games", den Psychospielchen.

Und zwar so: Solskjaer prophezeite vor dem Manchester-Derby am heutigen Mittwochabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de und im Stream bei DAZN) viele Fouls der City-Profis in der United-Hälfte. "Sie werden dir an die Knöchel und in die Hacken treten", sagte er und unterstellte Gegenüber Pep Guardiola indirekt eine entsprechende taktische Vorgabe, um schnelle Gegenstöße des Gegners zu unterbinden - schließlich hält sich City in der Regel mit den meisten Spielern in der gegnerischen Hälfte auf. Solskjaers entscheidender Satz: Nicht er könne das verhindern, "es liegt in der Verantwortung des Referees".

Ich habe in zehn Jahren als Trainer niemals ein Spiel auf diese Weise vorbereitet.

Pep Guardiola

Guardiola, nicht zum ersten Mal mit diesem Vorwurf konfrontiert, meinte die Attacke jedenfalls schnell durchschaut zu haben. Auf die Frage, ob Solskjaers Aussagen ("Sie gefallen mir nicht, nein") Schiedsrichter Andre Marriner beeinflussen könnten, antwortete er: "Das ist der Grund, natürlich." Aber das werde nicht klappen. Und überhaupt: "Ich mache das (taktische Fouls vorgeben, d.Red.) nicht. Ich habe in zehn Jahren als Trainer niemals ein Spiel auf diese Weise vorbereitet. Wie soll man das (so viele Fouls, d.Red.) mit durchschnittlich 65 bis 70 Prozent Ballbesitz überhaupt hinbekommen?"

In englischen Medien heißt es übereinstimmend, City sei unter vorgehaltener Hand verwundert, dass United Solskjaer die Attacke überhaupt habe fahren lassen: Der Rekordmeister verursacht laut "Opta" schließlich mehr Freistöße in der gegnerischen Hälfte als City (195:170) und hat auch deutlich mehr Karten kassiert (Gelbe Karten: 64:38; Platzverweise: 4:1). Aber um all das ging es Solskjaer wohl auch gar nicht. Egal, was Referee Marriner am Abend nun tut - genau wie die Zuschauer wird auch er die Vorwürfe des United-Trainers im Hinterkopf haben.

jpe