Bayern-Coach Josep Guardiola reagierte auf das souveräne
2:0 beim 1. FC Köln
mit zwei personellen Wechseln: In der Dreierkette begannen Dante und Benatia für Boateng und Rafinha (beide Bank), im Mittelfeld wie im Angriff sah der Spanier keinen Grund zum Tauschen.
ZSKA-Trainer Leonid Sluzkiy, der im Vorfeld zugegeben hatte, dass die Gruppengegner München, ManCity und AS Rom "weit mehr talentiert sind und sich auf einem anderen Level befinden als wir", stellte nach dem herben
1:5 in Italiens Hauptstadt
auf ebenfalls zwei Positionen um: Nababkin und den angeschlagenen Doumbia rückten für Shchennikov und Aleksey Berezutskiy auf die Bank. Die Generalprobe in der heimischen Liga bestritten die Russen derweil positiv:
4:3 bei Ural Jekaterinburg
.
Der Respekt ist groß
Thomas Müller (Mitte) holt sich nach seinem 1:0-Elfmeter die Glückwünsche ab. Getty Images
Wie mittlerweile gewohnt, befand sich der FCB direkt mit Anpfiff im Vorwärtsgang und am Ball. Moskau zog sich sofort in ein massives Defensivkokon zusammen, stellte mit diesem aber gekonnt die Schnittstellen in Strafraumnähe zu. Die Münchner kamen deswegen zwar haufenweise an, doch eben zuhauf nicht in die Endzone. Viel mehr als ein Götze-Schuss (9.), ein wuchtiger Knaller von Robben (11., Akinfeev parierte) und ein zu zentraler Freistoß von Xabi Alonso war nicht drin in der Chancenschatulle (18.). Was hilft in solchen Situationen? Natürlich Standards, im besten Fall ein Elfmeter, den es prompt gab: Lewandowski ließ sich aus dem Sturmzentrum fallen, wurde angespielt. Mit einem schönen Steilpass passte der Pole zu Götze an die Strafraumkante. Der Ex-Dortmunder dribbelte sich schließlich in den Strafraum und wurde dort auf der Linie von Mario Fernandes gelegt - Elfmeter (21.). Müller übernahm Verantwortung, tippelte an, guckte und bugsierte das Leder mittig unter die Querlatte - 1:0 (22.).
Musa & Co. drehen auf
Das Bild blieb über die gesamten 45 in der Folge gleich - bis auf eine Ausnahme: ZSKA wagte sich mehr und mehr in die Offensive, vornehmlich bei aussichtsreichen Konterchancen. Die hatten es teilweise gehörig in sich: Emerenko hämmerte knapp rechts vorbei (25.), der wiederum wenig später per Hacke vertändelte (31.). Der Höhepunkt folgte in Minute 37: Musa zog nach einem Steilpass am nicht hinterherkommenden Benatia vorbei, eilte frei auf Neuer zu. Der Nationalkeeper machte sich groß und wehrte den Schuss stark ab. Den Nachschuss knallte Tosic in die Lüfte - Doppelgroßchance. Alles war das immer noch nicht: Der schussstarke Eremenko nämlich probierte sich noch einmal, fand mit seinem Abschluss das linke obere Kreuzeck - Neuer wäre machtlos gewesen (41.). In der 45. Minute drängten dann noch einmal die Münchner, doch alle drei Schüsse von Robben, Götze und Lewandowski wurden abgeblockt (45.).
Spielbericht
Druck hier, Konter dort
Mit Power kam der deutsche Rekordmeister aus der Kabine: Müller, Robben, Juan Bernat und Lewandowski kreierten haufenweise erste gute Torannäherungen (46., 47., 49., 50., 54. und 55.). Zwischendurch meldete sich allerdings auch wieder ZSKA zu Wort. Wieder ging es über den flinken Musa: Der ließ diesmal Dante und Benatia alt aussehen, konnte zunächst keinen Abschluss setzen. Dann wollte Alaba per Kopf klären, köpfte dabei in die Füße von Musa, der zu überrascht war (52.). Wenig später feuerte Tosic gefährlich aus der Distanz (54.).
In der Folge wurde es wieder etwas zäher: ZSKA igelte sich enorm tief hinten ein, schloss die Schnittstellen gekonnt. Der FCB passte, passte und passte derweil hin und her. Raumgewinn? Eher weniger. Querpässe? Tonnenweise. Moskaus Übungsleiter Slutskiy reagiert zwischendurch, brachte mit dem leicht angeschlagenen Doumbia einen zweiten Stürmer, wenngleich Musa auf den linken Flügel auswich (66.).
FCB spielt die Uhr aus
Gab wie immer viele Anweisungen von außerhalb: FCB-Coach Josep Guardiola. Getty Images
Es ging in die letzten Minuten, die lange Zeit vor sich hinplätscherten. Die zahlreichen Wechsel (unter anderem kam Shaiqiri, 77.) nahmen der Partie den ohnehin kaum mehr vorhandenen Schwung. Letztlich kam Moskau zu keiner Gelegenheit mehr, während der Gast aus Deutschland das 2:0 zum Beispiel durch Shaqiri hätte erzielen können (86.).
Sechs Punkte nach zwei Spieltagen in der Königsklasse, seit sechs Pflichtspielen ohne Gegentor - die jüngste Bilanz des FCB passt einwandfrei. Mit dem 1:0-Erfolg an diesem Tag tütete der Rekordmeister ferner den 100. Sieg in der Champions-League-Vereinsgeschichte ein.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) treffen die Bayern in der Bundesliga auf Hannover 96, ehe am 21. Oktober (20.45 Uhr) beim AS Rom Spieltag drei in der Königsklasse aufwartet. An jenem Tag empfängt ZSKA zu einem weiteren Heimspiel und wieder um 18 Uhr Manchester City. In der heimischen Liga bekommt es der russische Meister derweil am Samstag mit Kellerkind Amkar Perm zu tun.