Olympiakos gelang die Generalprobe mit einem 2:1-Ligasieg bei PAS Ioannina. Die Elf von Coach Leonardo Jardim, in der mit Holebas (ehemals 1860, Startelf) und dem Ex-Herthaner Pantelic (nicht im Kader) zwei alte Bekannte aus den deutschen Ligen unter Vertrag stehen, führt das Tableau nach drei Spieltagen punktgleich mit Panionios Athen mit weißer Weste an.
S04-Trainer Huub Stevens tauschte im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg in Fürth zweimal Personal aus: Für Afellay und Draxler schickte er Farfan und Barnetta auf den Rasen.
Olympiakos profitierte in der Anfangsphase von vielen Fehlpässen der Schalker, die den Ball im Vorwärtsgang schnell wieder verloren. Auch bei Piräus waren noch viele Ungenauigkeiten im Spiel, aber nicht so in der 5. Minute: Torosidis' Diagonalpass erreichte Paulo Machado halblinks im Strafraum, sein Abschluss war aber weder Fisch noch Fleisch - Papadopoulos klärte per Flugkopfball vor der Linie. Sekunden später zog Abdoun entschlossen ab, traf aber aus halblinker Position von der Strafraumgrenze nur das Außennetz (6.).
Es sollten für lange Zeit die einzigen konstruktiven Aktionen blieben. Es gelang in der Folge keinem der beiden Teams, wirklich Struktur ins eigene Spiel zu bringen. In der zerfahrenen und ausgeglichenen Partie prägten viele Zweikämpfe im Mittelfeld das Bild, wo die jeweilgen beiden Sechser fast alles abräumten. Und was durchkam, wurde eine Beute der Abwehrreihen.
Durchschaubar war das Attribut, das auf das beiderseitige Angriffsspiel nach Ablauf einer halben Stunde zutraf. Die Königsblauen waren dann in der Endphase vor dem Kabinengang das ambitioniertere Team, strahlten nach Neustädters Fernschuss (34.) vor allem nach Ecken Gefahr aus.
Aufregung herrschte, als Papadoupolos nach Höwedes' Ballgewinn im Luftduell mit Keeper Megyeri zwar einnickte, der Torrichter aber ein Foul des ehemals für die Griechen aufgelaufenen Youngsters gesehen haben wollte - kein Treffer, Fehlentscheidung (38.).
Wenige Minuten später war das Leder erneut im Netz, und diesmal zählte das Tor: Höwedes köpfte eine Farfan-Ecke vor Holebas im Fünfer ins kurze Eck zur Pausenführung ein (41.).
Spielbericht
Ohne Personalwechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter. Wer nun Angriffswellen von Olypmpiakos erwartet hätte, sah sich getäuscht. Die Königsblauen hatten alles im Griff und die Riesenchance zum 2:0, als Barnetta nach von Megyeri zu kurz abgewehrtem Flachschuss aus fünf Metern über den Balken knallte (51.).
Die Partie sollte nun richtig Fahrt aufnehmen. Zunächst Dusel für S04, als nach Matips Fauxpas der Sünder selbst und Sekunden später Fuchs auf der Linie retteten (57.). Eine Minute später aber brachte der nächste Angriff der Gastgeber den Ausgleich durch Abdoun, der Unnerstall aus halbrechter und abseitsverdächtiger Position tunnelte - 1:1.
Der Schaden war aber schnell repariert! Jones passte ins Zentrum zu Holtby, dessen Flachpass Huntelaar am Elfmeterpunkt annahm und die Kugel zur erneuten Führung entschlossen ins linke Eck jagte (59.).
Der "Hunter" hätte die Partie frühzeitig vorentscheiden können, scheiterte aber per Strafstoß - Manolas hatte Barnetta von den Beinen geholt - am Innenpfosten (61.). So blieb es spannend, auch wenn Olympiakos in der Folge nur einmal dicht vor dem Ausgleich stand, als Ibagaza knapp drüberschlenzte (67.).
Die Partie geriet wieder in ruhigeres Fahrwasser. Die Stevens-Elf verwaltete unaufgeregt den Vorsprung gegen das offensiv kaum mehr in Erscheinung tretende Piräus und stand dicht vor dem 3:1, als Huntelaar Megyeri anköpfte (82.).
Es reichte aber auch so, weil Djebbours Einzelaktion in der Nachspielzeit zum Glück für S04 nicht von Erfolg gekrönt war. Schalke machte den ersten Dreier einer deutschen Elf bei Olympiakos seit 1982 perfekt und startet somit nach Maß.
Die Schalker empfangen am Samstag (15.30 Uhr) den FC Bayern in der heimischen Arena. Piräus erwartet am Sonntag in der Liga Panthrakikos Komotini. In der Champions-League geht es für beide Teams am 3. Oktober weiter. Schalke spielt dann zuhause gegen Montpellier, Piräus gastiert beim FC Arsenal.