Champions League

Die Analyse: Kiralys Glanzleistung war zu wenig

Champions League, Gruppe A: FC Porto - Hertha BSC 1:0 (0:0)

Die Analyse: Kiralys Glanzleistung war zu wenig

Personal: Nach dem Heimsieg über Santa Clara ließ Porto-Coach Fernando Santos seine zuletzt siegreiche Elf unverändert. Trainerkollege Röber nahm gegenüber der Ulm-Partie drei Änderungen vor. Für Covic rückte Rehmer ins Team. Zudem standen Konstantinidis und Michalke nach ihren Verletzungspausen wieder in der Startelf. Roy und Daei mussten auf die Bank. Dort saß zunächst erstmals nach seiner dreimonatigen Verletzungspause wieder Hartmann.

Taktik: Porto agierte wie gewohnt mit seinem 4-3-3-System, wobei in der Viererkette innen Jorge Costa und Aloiso wechselweise als freier Mann agierten. Auffällig das Mittelfeld der Portugiesen, das in einer Art "Bermuda-Dreieck" im Raum agierte. Paulinho Santos spielte dabei als defensive Absicherung vor Portos Abwehrreihe, während Deco und Chainho auf den Halbpositionen die Offensivakzente setzten sollten. Deco, der die meisten Freiheiten besaß, wurde von Schmidt übernommen. Die Berliner setzten die Schwerpunkte im Defensivbereich. Vorne trat Preetz als einzig echte Spitze auf, wurde allerdings vom immer wieder vorrückenden Wosz unterstützt. In der Viererkette übernahmen Kostantinidis (gegen Ruben Junior) und Sverrisson (Capucho) die Außenstürmer. Jardel wurde wechselweise von den beiden Innenverteidigern Van Burik und Herzog übernommen - eine Taktik, die zuletzt gegen Barcelonas Kluivert aufgegangen war.

Spielverlauf: Die Partie hatte über weite Strecken wenig Aufregendes, weil Porto das Spiel aus der Abwehr zu breit anlegte und die Spitzen, besonders Torjäger Jardel, ziemlich vom Geschehen abgeschnitten waren. So kamen die Gastgeber nur zu einer nennenswerten Szene, als Rubens Junior knapp am Tor vorbei schoss (23.). Hertha war zu sehr auf Torsicherung bedacht. Erst nach einer halben Stunde ging etwas mehr in der Offensive, aber alle Bemühungen verpufften in Portos Vierer-Kette. Die mangelnde Initiative in der Offensive brachte die Hertha-Abwehr in Bedrängnis. Und Jardel, zuvor bei Herzog an der Kette, kam nun zu Torchancen. Doch nicht er, sondern Einwechselspieler Drulovic sorgte für die Entscheidung.

Fazit: Hertha war viel zu passiv, um einen Überraschungs-Erfolg zu landen. Auf Grund der Chancen war Portos Sieg verdient.

Aus Porto berichtet Ralf Canal