Auf dem Papier war der Matchplan gegen das übermächtige Manchester City von vornherein klar: defensiv kompakt stehen, vorne Nadelstiche setzen und grundsätzlich mutig auftreten. In der Realität gestaltete sich die Umsetzung zweier dieser Vorhaben jedoch etwas schwieriger, weil die Passmaschinerie um den deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan oder Bernardo Silva die Borussia vor allem im ersten Durchgang tief in die eigene Hälfte drängte und ihr nahezu keine Gelegenheit gab, um ihr Umschaltspiel unter Beweis zu stellen.
Und wenn sich dann mal die ein oder andere Konterchance offenbarte, "haben wir es nicht sauber genug ausgespielt", weiß auch Florian Neuhaus, der das "sehr gute" Spiel der Citizens mit dem Ball hervorhob. "Im eigenen Ballbesitz waren wir nicht mutig genug", gestand der deutsche Nationalspieler am "DAZN"-Mikrofon.
Auch wenn der Premier-League-Spitzenreiter nahezu pausenlos am Drücker war, wusste der Bundesligist die wirklich ernstzunehmende Gefahr in den meisten Szenen noch rechtzeitig zu verhindern und ließ unter dem Strich gar nicht mal so viel zu. Dass die Skyblues am Ende trotzdem zweimal jubeln durften, war dem später zum "Man of the Match" gekürten Joao Cancelo zu verdanken. Der Portugiese bereitete beide Treffer beim 2:0 gegen den Bundesligisten mit je einer maßgeschneiderten Halbfeldflanke auf Bernardo Silva vor. Die erste verwandelte der 1,73 Meter große Rechtsaußen selbst per Kopf, die zweite leitete er mit selbigem zu Abstauber Gabriel Jesus weiter.
ManCity seit sechs CL-Spielen ohne Gegentreffer
Und ausgerechnet diese Halbfeldflanken wurden laut Neuhaus noch vorher angesprochen, weil sie eben ein probates Mittel im Spiel von ManCity sind. "Manchmal ist es eben so, dass du über 90 Minuten nicht alles verteidigen kannst", nahm es Neuhaus sportlich. Das von Pep Guardiola trainierte Team konnte hingegen in den letzten 616 Minuten alles verteidigen, hat nach dem 3:1 im ersten Gruppenspiel gegen Porto keinen einzigen Gegentreffer mehr hinnehmen müssen.
Die Ausgangssituation für das am 16. März anstehende Rückspiel in Manchester könnte natürlich besser sein, aber eben auch deutlich schlechter. Dann, so Neuhaus, "müssen wir einen Tick mutiger draufgehen, denn wenn wir mit drei, vier Mann anlaufen, macht auch Manchester City mal Fehler".
