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Union Nettetal nach hitzigem Spiel wieder dran

Oberliga Niederrhein - 13. Spieltag

Nettetal nach hitzigem Spiel wieder dran - SW Essen verpasst Derby-Sieg

Kampf um jeden Zentimeter: Der SC Union Nettetal (schwarze Trikots) ist im direkten Duell an den Sportfreunden Niederwenigern vorbeigezogen.

Kampf um jeden Zentimeter: Der SC Union Nettetal (schwarze Trikots) ist im direkten Duell an den Sportfreunden Niederwenigern vorbeigezogen. imago images/Fotostand

Oberliga Niederrhein

Es lief die 66. Minute, als im neunten Anlauf der Knoten platzte: Samed Yesil schnappte sich im Auswärtsspiel bei der SpVgg Sterkrade-Nord den Ball und verwandelte einen an ihm verschuldeten Foulelfmeter zum 3:0 für seine DJK Teutonia St. Tönis. Damit hat der Ex-Profi seinem Torekonto den ersten Eintrag hinzugefügt. Stiels (54.) und Regnery (64.) hatten mit ihren Treffern den Anfang gemacht, alles sah danach aus, dass der Klub aus Tönisvorst einem ungefährdeten Auswärtsdreier entgegenstreben könne. Aber in der Schlussphase ließ sich die fußballerisch überlegene DJK zweimal auskontern, beide Male war Vergara-Schlootz das entscheidende letzte Glied der Verwertungskette (77./81.). St. Tönis konnte den Dreier aber über die Zeit retten und weist nur noch drei Punkte Rückstand auf Platz elf auf, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt.

Im direkten Duell mit der TuRU Düsseldorf gelang dem TVD Velbert der Sprung auf den neunten Platz. Mit dem frühen 1:0 durch Tumanan (7.) schien der TVD sofort in der richtigen Spur zu sein, doch bis zur Pause führte die Turn- und Rasensport-Union durch einen Ayas-Doppelpack (8./31.) mit 2:1. Auch in den ersten Minuten der zweiten Hälfte waren die Düsseldorfer spielbestimmend, ehe Velbert ab der 60. Minute richtig aufdrehte: Gaetano traf zum Ausgleich, Pöhlker (69.) und Raudino (90.) schossen den 4:2-Endstand heraus.

Wer am Sonntag zu spät an den Essener Uhlenkrug kam, der verpasste schon das Wesentliche. Im Duell zweier Teams, die eng um Platz elf herum rangieren, ging der heimische ETB Schwarz-Weiß Essen im Stadtderby gegen den FC Kray schon in der 4. Minute in Führung. Remmo drosch einen Foulelfmeter platziert und beherzt in den Winkel. Doch der FCK schlug mit dem nächsten Angriff zurück, Talas überlupfte ETB-Torwart Lübcke, der Ball landete im linken Eck. 607 Zuschauer sahen danach eine überlegene Schwarz-Weiß-Elf, die mit ihren Torchancen aber viel zu fahrlässig umging. Kimbakidila schoss zweimal haarscharf vorbei, sein Kollege Cisse scheiterte in der 72. Minute mit einem Flachschuss am Innenpfosten. So sagte ETB-Trainer Suat Tokat nach dem Spiel: "Die Chancenverwertung ist der einzige Vorwurf, den ich meinem Team machen kann. Manchmal muss man Tore erzwingen, aber heute war das Fußballglück nicht auf unserer Seite. Deswegen fühlt sich das Unentschieden auch nicht gut für uns an." Krays Coach Damian Apfeld wählte einen anderen Ansatz: "Man kann es so sehen, dass es ein glücklicher Punkt für uns war, wenn man die Torraumszenen und Torchancen betrachtet. Ich muss das aber von einer anderen Seite aus betrachten. Wir kommen aus einer englischen Woche, hatten am Mittwoch noch ein Spiel gegen Baumberg, und wenn man sich etwas näher mit uns beschäftigt und sieht, welche Mannschaft heute auf dem Platz stand, dann muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen und von einem erkämpften Punkt sprechen."

Die angesprochenen Sportfreunde Baumberg merkten den Kräfteverschleiß der englischen Woche offenbar auch. Zumindest musste die Mannschaft von Salah El Halimi nach vier Siegen am Stück wieder eine Niederlage verdauen. Mit dem Tabellenzweiten VfB 03 Hilden wartete dazu noch eine Topadresse der Liga. In der 7. Minute ging der VfB schon in Führung, erst köpfte Heinson an den Pfosten, doch der Abpraller landete bei Brechmann, der mit einem schönen Schlenzer einnetzte. Aber Baumberg hatte im Anschluss durchaus noch etwas Sprit im Tank, bereitete dem Spitzenteam einige Probleme. In der 60. Minute belohnte Sezer seinen Farben mit dem Ausgleich, Hildens Torhüter Lenze parierte einen Schuss von Torjäger Hömig zwar sehenswert, doch genau zu Sezer, der abstaubte. Lange stand es nicht unentschieden, dann war erneut Brechmann zur Stelle: In Minute 68 bediente ihn Heinson mit einem Steilpass, Brechmann behielt im Eins-gegen-eins-Duell mit SFB-Schlussmann Klaas die Nerven. Die Sportfreunde haderten nach Schlusspfiff mit der Niederlage, schließlich trafen sie nach dem 1:2 noch zweimal die Latte. Für Hilden steht nach dem siebten Ligasieg in Folge hinter der Aufstiegsrunde wohl kein Fragzeichen mehr, beträgt der Vorsprung auf Platz zwölf schließlich schon 15 Punkte.

Ähnliches gilt auch für die SSVg Velbert: Der Spitzenreiter setzte sich am Freitag mit 5:1 gegen den Tabellenfünften Ratingen 04/19 durch. Die Gäste gingen zwar durch Potzler in Führung (19.), doch dann gaben Schiebener (28.), Hamid (31.), Hilger (59.), Machtemes (70.) und Diallo (76.) der Partie einen ganz anderen Verlauf. Der Tabellendritte 1. FC Bocholt lief ebenfalls zu Höchstform auf, deklassierte den 1. FC Monheim mit 6:1. Hier eröffnete Platzek in der 10. Minute den Torreigen, den schnellen Ausgleich durch Touratzidis (15.) machten Yanagisawa (37.) und Winking (45.+1) noch vor der Pause wett. Auch nach Wiederanpfiff fuhr Bocholt in regelmäßigen Abständen gefährliche Attacken, die in den Toren von Platzek (55.), Boche (78.) und Hashimoto (85.) mündeten.

Union Nettetal verteidigt in Unterzahl

Zurück zum Kampf um die Aufstiegsrunde: Hier spitzt sich die Spannung von Wochenende zu Wochenende zu, für die allermeisten Teams ist Himmel wie Hölle noch möglich. Auf dem Weg nach oben ist zumindest aktuell der SC Union Nettetal, der in einem hitzigen Spiel die Sportfreunde Niederwenigern überholte. Beim 2:0-Sieg trafen Butterweck (36.) und Zitzen in der 44. Minute per Foulelfmeter. Kurz vor Schluss sah Nettetals Istrefi Rot, weil er in den Augen des Schiedsrichters nach einem an ihm begangenen Foul nachgetreten haben soll. Doch der SC Union brachte die drei Zähler ins Ziel, was für die unterlegenen Sportfreunde gleichbedeutend mit der ersten Auswärtsniederlage in dieser Saison war. Entsprechend tief saß der Frust.

Lange Zeit spannend verlief die Partie zwischen dem TSV Meerbusch und dem 1. FC Mönchengladbach. Erst brachte Boldt den TSV in Führung, nach 25 Minuten führte aber Mönchengladbach dank Hoppe (19.) und Jerome Bishop (25.). Kurz vor dem Pausentee unterlief Shanzarifar ein Eigentor, mit 2:2 ging es in die Kabinen. Für Shanzarifar kam es noch dicker, in der 48. Minute sah er Rot nach einer Notbremse. Jetzt kam der TSV auf, es dauerte aber rund 20 Minuten, bis ein direkter Freistoß von Dowidat im Tor landete. In der 79. Minute nutzte Meerbusch einen Ballverlust im gegnerischen Aufbauspiel, Nehrbauer erhöhte auf 4:2. Ähnlich entstand das Tor zum 5:2-Endstand von Ballah in Minute 84.

stw

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