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DFB: Gündogan "überrascht, dass er doch so groß ist"

Gündogan "überrascht, dass er doch so groß ist"

Nagelsmanns engagierter Auftakt mit Viererkette und Kimmich im Zentrum

Mit vollem Einsatz dabei: Der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Mit vollem Einsatz dabei: Der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann. IMAGO/Schüler

Von der US-Reise der DFB-Elf berichtet kicker-Chefreporter Oliver Hartmann

"Ich war ein bisschen überrascht, dass er doch so groß ist", schilderte Ilkay Gündogan am Dienstag auf dem Trainingsgelände der New England Patriots seine erste Begegnung mit Nagelsmann am Vorabend. Da der alte und neue Kapitän individuell aus Barcelona und nicht mit dem DFB-Tross in die USA angereist war, war er einer der Letzten im aktuell 25-köpfigen Aufgebot, der vom neuen sportlichen Übungsleiter persönlich begrüßt werden konnte.

In den beiden Teamsitzungen am Dienstag im Hotel in Foxborough im US-Bundesstaat Massachusetts habe der neue Bundestrainer "relativ klare Ansagen gemacht über die Prinzipien, die er in unserem Spiel haben will", fasste Gündogan zusammen. "Es ging um Grundprinzipien", ergänzte Jonas Hofmann, beispielsweise um Passgeschwindigkeit und Präzision.

Anders als sein Vorgänger Hansi Flick, der viele Anweisungen auf dem Übungsplatz seinem Assistenten Danny Röhl überließ, präsentierte sich Nagelsmann in der ersten, für Medienvertreter komplett geöffneten Übungseinheit als klarer Takt- und Tongeber. Der 36-Jährige gab die Anweisungen an der Tafel und vor den Übungseinheiten, er korrigierte und lobte, zeigte ständige Präsenz, tauschte sich ständig mit seinem ebenfalls sehr aktiven Assistenten Sandro Wagner aus. Insgesamt wurden die Spieler, die am Sonntag noch mit ihren Klubs im Einsatz waren, deutlich weniger belastet als die übrigen Profis.

Neuling Führich setzt Akzente

Erste Hinweise, wie die deutsche Mannschaft künftig strukturiert werden soll, lieferte Nagelsmann ebenfalls mit. In den Spielformen starteten die Protagonisten aus einem 4-2-2-2-System in den Spielaufbau, der von Flick in seinem letzten Länderspiel gegen Japan auf die Position des Rechtsverteidigers versetzte Joshua Kimmich operierte dabei wieder als Sechser in zentraler Rolle mit wechselnden Partnern. In der Defensive testete Nagelsmann Niklas Süle und Malik Thiaw als Rechtsverteidiger, während Jonathan Tah im Zentrum eingesetzt wurde. Von den drei Neulingen machte vor allem der Stuttgarter Chris Führich auf sich aufmerksam, Kevin Behrens und Robert Andrich setzten da noch weniger Akzente.

Mit Blick auf das Länderspiel am Samstag (21 Uhr) in Hartford gegen Gastgeber USA haben diese ersten Eindrücke freilich noch keine finale Aussagekraft. Die Startelf wird sich in den drei folgenden Trainingseinheiten herauskristallisieren, die weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Bierhoff schaut zu, Kuhn verteilt Trikots

Unter den Zuschauern war auch der langjährige Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff, einer der Initiatoren der USA-Reise. Bierhoff hatte sich nach dem kläglichen Scheitern bei der WM in Katar mit dem Verband auf die Auflösung seines bis 2024 datierten Vertrages verständigt. Auch der frühere American-Football-Spieler Markus Kuhn, dem als erster deutscher Spieler ein Touchdown in der NFL gelang, zeigte sich und verteilte nach der Trainingseinheit Trikots seines ehemaligen Klubs New England Patriots an die deutschen Fußballer.

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